In Südafrika kam es zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen. Das Land schliesst nun aus Furcht ihre Botschaft in Nigeria.
Südafrikas Botschaft in Abuja am Donnerstag
Südafrikas Botschaft in Abuja am Donnerstag - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Südafrika war es zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen gegen Nigerianer gekommen.
  • Aus Angst vor Rache-Angriffen schloss Südafrika nun die Botschaft in Nigeria.
  • In mehreren afrikanischen Staaten fanden wütende Demonstrationen statt.
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Südafrika hat aus Furcht vor Rache-Angriffen nach fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Johannesburg vorerst seine Auslandsvertretungen in Nigeria geschlossen.

Die Entscheidung sei gefallen, nachdem eine Gruppe Menschen versucht habe, sich Zutritt zum südafrikanischen Konsulat in Lagos zu verschaffen. Das erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums am Donnerstag. Das Konsulat und die Botschaft in Abuja würden wieder geöffnet, wenn dies als «notwendig» erachtet werde.

Nigerianische Geschäfte und Immobilien zerstört

Bei den jüngsten fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika wurden mehrere Geschäfte und Immobilien von Nigerianern zerstört. Dies gemäss Angaben des nigerianischen Aussenministers Geoffrey Onyeama. Nigerianische Staatsbürger seien jedoch nicht getötet worden.

Die Ausschreitungen führten in mehreren afrikanischen Ländern zu wütenden Demonstrationen. In Nigerias Hauptstadt Abuja wurden Geschäfte südafrikanischer Unternehmen attackiert.

Auch in der Demokratischen Republik Kongo kam es zu Übergriffen auf südafrikanische Einrichtungen und Geschäfte. In der Stadt Lubumbashi im Südosten des Kongo wurden bei Protesten die Fenster des südafrikanischen Konsulats eingeschlagen.

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Ein Mann hält vor einer Filiale der Supermarktkette Shoprite ein brennendes Stück Holz vor einem Feuer. Nach Übergriffen gegen Migranten in Südafrika sind Läden und Büros südafrikanischer Unternehmen angegriffen worden. - dpa

Mindestens sieben Menschen getötet

Bei den Unruhen in Südafrika waren seit Sonntag mindestens sieben Menschen getötet worden, wie die Polizei mitteilte. Mehr als 420 Menschen wurden festgenommen. Die Nationalität der Opfer wurde nicht mitgeteilt.

Randalierer, manche mit Äxten und Macheten bewaffnet, hatten in Johannesburg und Südafrikas Hauptstadt Pretoria unter anderem Geschäfte von Einwanderern geplündert. Und Autos und Gebäude in Brand gesetzt. Bis zum Donnerstag hatte sich die Lage weitgehend beruhigt. Lediglich im Johannesburger Vorort Katlehong kam es in der Nacht zu Plünderungen.

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Ein Mann rennt vor Tränengas davon, nachdem er sich mit Waren aus einem Geschäft in Germiston östlich von Johannesburg eingedeckt hatte. Die Polizei hatte zuvor bei Unruhen Gummigeschosse auf die Plünderer abgefeuert. - dpa

Südafrika zieht Einwanderer an

Südafrika ist ein wichtiges Ziel für afrikanische Einwanderer auf der Suche nach wirtschaftlichen Chancen. Afrikas zweitgrösste Volkswirtschaft zieht nicht nur Menschen aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe an. Sondern auch aus weiter entfernten Regionen, darunter Nigeria und Südasien.

In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika immer wieder ausländerfeindliche Gewalt. Einige Südafrikaner geben den Einwanderern die Schuld für die hohe Arbeitslosigkeit im Land. Im Jahr 2015 wurden sieben Menschen bei fremdenfeindlichen Angriffen und Plünderungen in Johannesburg und Durban getötet. Die schlimmste Welle fremdenfeindlicher Gewalt gab es im Jahr 2008 mit 62 Toten.

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