Südkorea geht gegen Dominanz von Google und Apple auf App-Markt vor
Mit einem neuen Gesetz will Südkorea die Dominanz von Google und Apple auf dem App-Markt bremsen. Kritik an den beiden Grössen gibt es auf der ganzen Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Südkorea hat am Dienstag das «Anti-Google-Gesetz» verabschiedet.
- Es geht gegen die Dominanz von Google und Apple im App-Sektor vor.
- Die beiden Betriebssystem-Anbieter verlangen von App-Entwickler teils sehr hohe Gebühren.
Südkorea geht gegen die Dominanz von Google und Apple im App-Sektor vor. Das Parlament verabschiedete am Dienstag ein entsprechendes Gesetz. Dadurch wird es dominierenden App-Store-Betreibern untersagt, von App-Entwicklern zu verlangen, dass diese deren Bezahlsysteme verwenden. In der Öffentlichkeit wird die Änderung des Telekommunikationsgesetzes als «Anti-Google-Gesetz» tituliert.
Ein Google-Sprecher sagte gegenüber Reuters, das Unternehmen werde nun zunächst prüfen, wie man sich an die neuen Vorgaben halten könne. In der Vergangenheit hat der US-Konzern immer auch betont, dass Android durch die Provisionen kostenfrei verfügbar ist.
Weltweite Kritik
Einem Regierungsbericht zufolge kam Google in Südkorea – dem Heimatland von Samsung Electronics – 2019 mit seinem App-Store auf Einnahmen von rund 5,3 Milliarden Dollar. Südkorea ist das erste grosse Land, dass entsprechende Vorgaben macht – obwohl weltweit kritisiert wird, dass die beiden dominierenden Betriebssystem-Anbieter Gebühren von bis zu 30 Prozent des erzielten Umsatzes von App-Entwicklern fordern.
Unter anderem deswegen schaut in Deutschland nun das Kartellamt Apple auf die Finger. Und in den USA läuft ein Gerichtsprozess zwischen Apple und dem «Fortnite»-Macher Epic Games wegen der App-Gebühren. Zuletzt haben beide US-Konzerne Änderungen angekündigt.