Syrien-Ticker: Mehr als 500 Tote nach Kämpfen in Syrien

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Redaktion, Keystone-SDA

Syrien,

Der Bürgerkrieg in Syrien droht zu eskalieren. Dschihadisten haben die Kontrolle über einen Grossteil von Aleppo übernommen. Entwicklungen liest du im Ticker.

Syrien Krieg
Der Krieg in Syrien flammt wieder auf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bürgerkrieg in Syrien wurde neu entfacht.
  • Islamistische Rebellen haben Teile von Aleppo besetzt.
  • Die Regierung um Machthaber Baschar al-Assad kündigt Gegenmassnahmen an.

In Syrien droht der Bürgerkrieg wieder aufzuflammen. Ein von der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geführtes Bündnis hat syrische Regierungstruppen in kürzester Zeit aus Aleppo verdrängt.

Am Wochenende gelang es der Islamistengruppe, die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen. Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat eine Gegenoffensive angekündigt.

Mehr als 500 Tote nach Kämpfen in Syrien

17.56: Im Zuge der neuen Gefechte in Syrien zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen sind Aktivisten zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die mit einem breiten Netz an Informanten stets gut informiert ist, waren unter den Todesopfern auch 92 Zivilisten.

Laut der Beobachtungsstelle kamen unter den Aufständischen mindestens 217 Kämpfer der Rebellengruppe HTS ums Leben sowie 51 Kämpfer der sogenannten «Freien Syrischen Armee», die von der Türkei unterstützt wird. Aufseiten der syrischen Soldaten und regierungstreuen Truppen gab es demnach 154 Todesopfer.

Luftangriffe auf Wohngebiete der Rebellenhochburg Idlib, Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, haben einen Massenexodus ausgelöst. Anwohner berichteten von katastrophalen humanitären Folgen: Die Wasserversorgung brach zusammen, zeitweise fiel auch der Strom aus.

Luftabwehr in Homs aktiviert

17.41: Nach dem unerwarteten Wiederaufflammen des syrischen Bürgerkriegs hat der Konflikt nun die zentrale und westlich gelegene Stadt Homs erreicht. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete einen Drohnenangriff, der von der Luftverteidigung abgewehrt worden sei.

Homs galt im syrischen Bürgerkrieg als eine der zentralen Städte des Konflikts. Als frühes Zentrum der Proteste gegen Assad und später Schauplatz intensiver Kämpfe wurde die Stadt durch jahrelange Belagerungen und Zerstörungen zum Symbol des Leidens und Widerstands. Heute steht Homs – rund 150 Kilometer von der Rebellenhochburg Idlib entfernt – unter Regierungskontrolle.

Kämpfe erreichen Hama

17.26: Die Kämpfe zwischen islamistischen Rebellen und Syriens Streitkräften erreichen die Stadt Hama.

Bei Raketenbeschuss der Aufständischen auf den westlichen Stadtteil Baath seien erstmals nach Ausbruch der jüngsten Eskalation sechs Zivilisten getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Syrische Streitkräfte mobilisieren ihre Truppen

15.46: Nach der Blitzoffensive islamistischer Rebellen in Syrien hat die Armee nach eigenen Angaben Truppen rund um die umkämpfen Regionen in Stellung gebracht.

«Unsere Streitkräfte haben begonnen, sich auf mehreren Achsen in den ländlichen Gebieten von Aleppo, Hama und Idlib zu bewegen, um die Terroristen einzukreisen», hiess es in einer Mitteilung des Generalstabs. Gemeinsam mit Russland seien Luftangriffe auf Stellungen der Aufständischen geflogen worden, hiess es weiter.

Türkei ruft zur Einigung auf

14.53: Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat an einer Pressekonferenz in Ankara zu einer Einigung zwischen der syrischen Regierung, dem Volk und den Oppositionskräften aufgerufen.

Die Türkei habe kein Interesse an einer Ausweitung des Bürgerkriegs, so Fidan. Man wolle verhindern, dass der Konflikt eine neue Fluchtbewegung auslöse. Vielmehr wolle man erreichen, dass syrische Flüchtlinge in der Türkei in ihre Heimat zurückkehren.

13.35: Die Schweizer Regierung hat tiefe Besorgnis über die Lage in Syrien geäussert. Man fordere alle Parteien dazu auf, das Völkerrecht zu respektieren und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Weiter fordert die Schweiz eine dringende Deeskalation und die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses. Dies teilte der Kommunikationschef des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Nicolas Bideau, am Montag mit.

Pro-iranische Milizen nach Syrien gereist

13.05: Proiranische Milizen sind aus dem Irak nach Ost-Syrien verlegt worden, um die syrische Regierung im Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen. Etwa 200 Kämpfer seien nach Syrien eingereist, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Beide Verbündete der Syrischen Regierung – Russland und Iran – sind in eigene Konflikte eingebunden. Russland kämpft in der Ukraine, Iran ist durch den Konflikt mit Israel geschwächt.

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