Seit 2016 kann die Insel Taiwan nicht mehr an der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation teilnehmen. Grund ist eine Blockade Chinas.
Taiwan Joseph Wu
Der Aussenminister von Taiwan, Joseph Wu. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Taiwan kann seit 2016 nicht mehr an der Jahrestagung der WHO teilnehmen.
  • Grund dafür ist eine Blockade durch China.
  • Nun protestiert die Insel erneut gegen seinen Ausschluss.
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Taiwan hat erneut gegen seinen Ausschluss von der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) protestiert. Eine Blockade durch China sei dafür verantwortlich.

Dass es keine Einladung zu dem internationalen Treffen erhalten habe, sei das Ergebnis «politischer Überlegungen». So erklärte das taiwanische Aussenministerium am Montag kurz vor Beginn der knapp einwöchigen virtuellen Weltgesundheitsversammlung. Es warf China vor, die Teilnahme Taiwans «blockiert» zu haben. Bei dem Treffen soll es vor allem um die Corona-Pandemie gehen.

Joseph Wu
Taiwans Aussenminister Joseph Wu. - AFP/Archiv

Angesichts des Ziels der WHO, «Gesundheit für alle» zu erreichen, sei der Ausschluss Taiwans inmitten der Corona-Pandemie eine «Ironie». So fügte das Aussenministerium hinzu. Taiwan konnte zwischen 2009 und 2016 unter dem Namen Chinesisches Taipeh als Beobachter an den jährlichen Versammlungen teilnehmen. Doch seit der Wahl von Taiwans Präsidentin und Unabhängigkeitsbefürworterin Tsai Ing-wen im Jahr 2016 blockiert Peking die Teilnahme der Insel.

China will Taiwan übernehmen

Peking betrachtet die südlich vom chinesischen Festland gelegene Insel Taiwan als abtrünnige Provinz. Diese soll wieder mit der Volksrepublik vereinigt werden - notfalls auch mit militärischer Gewalt.

WHO Chef
Der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. - AFP

Eine wachsende Zahl von Ländern und Organisationen forderte zuletzt, Taiwan seinen Beobachterstatuts bei der diesjährigen Versammlung zurückzugeben. Auch, weil das Land bei der Bekämpfung des Coronavirus beachtliche Erfolge erzielt: Die Gesundheitsbehörden in Taiwan registrierten bisher nur 600 Infektionen und sieben Todesfälle in Zusammenhang mit der Viruserkrankung.

WHO-Jahrestagung findet virtuell statt

Die Jahrestagung der WHO war im Mai aufgrund der Corona-Pandemie verkürzt worden, nun wurde sie virtuell wieder aufgenommen. Beherrschende Themen dürften neben der Corona-Pandemie die globalen Impfkampagnen sein. Die Beratungen der mehr als 190 WHO-Mitgliedstaaten dauern bis 14. November.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Ende vergangenen Jahres wurden weltweit bereits mehr als 50 Millionen Infektionen nachgewiesen. Mehr als 1,25 Millionen Infektionen endeten tödlich. Derzeit kämpfen viele europäische Länder wie Deutschland gegen eine zweite Welle der Pandemie. Die WHO hat für ihren Umgang mit der Pandemie sowohl Kritik als auch Lob geerntet.

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