Fünf Wochen nach der Einnahme haben die Taliban ihre Übergangsregierung vorgestellt. Von Frauen fehlt allerdings immer noch jede Spur.
Kämpfer der Taliban sitzen auf der Ladefläche eines Pickups in Kabul. Foto: Felipe Dana/AP/dpa
Kämpfer der Taliban sitzen auf der Ladefläche eines Pickups in Kabul. Foto: Felipe Dana/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Felipe Dana

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taliban verkündeten bei der Machtübernahme einen gemässigten Kurs.
  • Nun wurde in Afghanistan die Übergangsregierung bekannt gegeben.
  • Von Frauen fehlt in der neuen politischen Ordnung aber weiter jede Spur.
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Rund fünf Wochen nach der Machtübernahme in Afghanistan haben die radikal-islamistischen Taliban neue Mitglieder ihrer Übergangsregierung vorgestellt. Frauen sind aber weiterhin nicht darunter.

Ein Angehöriger der Minderheit

Insgesamt seien per Dekret 17 weitere Personen ins Kabinett berufen worden. Dies sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Kabul. Einer der Stellvertreter im Gesundheitsministerium gehöre der Hazara-Minderheit an. Bei der Auswahl sei vor allem auf die professionelle Eignung geachtet worden.

Die militanten Islamisten hatten bereits vor zwei Wochen rund 30 Regierungsmitglieder vorgestellt. Darunter befindet sich keine einzige Frau und niemand aus einer anderen politischen Gruppierung.

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Ein Kämpfer der Taliban trägt ein Gewehr um seine Schulter. - Keystone

Westliche Staaten hatten eine sogenannte inklusive Regierung gefordert, der nicht nur Taliban angehören. Die gesamte Europäische Union hat dies zur Bedingung für weiteres Engagement gemacht, etwa für die Zahlung von Entwicklungshilfe.

Aufruf zur Anerkennung

Mudschahid rief dazu auf, die Taliban-Regierung anzuerkennen. Es sei die Pflicht der internationalen Gemeinschaft mit der neuen afghanischen Führung diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Er hoffe darauf, dass dies in naher Zukunft geschehen werde.

Die Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001 zeichnete sich insbesondere durch die Unterdrückung der Frauen aus. Sie mussten sich in der Öffentlichkeit unter einer Burka verhüllen, durften nicht arbeiten, Mädchen war der Schulbesuch verboten.

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dpatopbilder - Seit der Machtübernahme der Taliban fürchten Frauen in Afghanistan um ihre Rechte. Foto: Bernat Armangue/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Bernat Armangue

Die Religionspolizei war dafür bekannt, Frauen auszupeitschen oder zu verprügeln, die sich nicht an die Regeln hielten. Viele Frauen befürchten seit der erneuten Machtübernahme der Islamisten, dass diese wieder ähnliche Regeln für sie einführen werden.

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