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Taliban: Kommandant trickste sich dank Papi aus Guantanamo raus

Annina Häusli
Annina Häusli

Afghanistan,

Gholam Ruhani sass jahrelang in Guantanamo. Dank seines Vaters kam er frei – nun sitzt er mit der Führung der Taliban im Regierungsgebäude in Kabul.

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Die Taliban im Büro des Regierungspräsidenten in Kabul. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Taliban-Kommandant sass jahrelang in Guantanamo Bay ein.
  • Ein Ausschuss empfahl ihn 2007 zur Freilassung.
  • Als Grund wurde unter anderem sein kranker Vater in Kabul angegeben.

Als die Führer der Taliban am Sonntag den Präsidentenpalast in Kabul einnahmen und vor die Kamera traten, war auch ein Ex-Guantanamo-Häftling dabei. Gholam Ruhani prahlte in seiner Rede damit, dass er sieben Jahre im Militärgefängnis auf Kuba eingesessen sei.

Die britische «DailyMail» ist an Dokumente gelangt, die seine Worte untermauern. Sie beweisen, dass der Taliban-Kommandant tatsächlich als einer der ersten Insassen nach Guantanamo Bay gebracht wurde. Allerdings sass er «nur» fünf Jahre im Gefängnis.

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Das Gefängnis der Guantanamo Bay Naval Base auf Kuba. - keystone

Er wurde 2001 nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center gemeinsam mit seinem Schwager verhaftet. Dieser war ein hochrangiger Taliban-Funktionär.

Die Art, wie er es schaffte, aus dem Hochsicherheits-Gefängnis entlassen zu werden, wirft kein gutes Licht auf die US-Regierung. Gemäss den internen Dokumenten der Zeitung gab Ruhani an, dass er «bloss ein einfacher Ladenbesitzer» sei, der «Amerikanern geholfen hat». Er wolle unbedingt nach Afghanistan zurückkehren, um sich um seinen Mit «kranken Vater» kümmern zu können.

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Taliban-Fahrzeuge patrouillieren durch Kabul. - keystone

Ausserdem gab er an, vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nie von Al-Kaida gehört zu haben. Er habe sich den Taliban nur «aus Notwendigkeit zum Überleben» angeschlossen.

2007 aus Guantanamo entlassen

2007 wurde sein Fall von einem Ausschuss geprüft. Dieser schenkte dem Gefangenen Glauben – und gab die Empfehlung ab, Ruhani zu entlassen.

Danach verschwand er rasch von der Bildfläche – bis er am Sonntag im Regierungspalast in Kabul wieder auftauchte.

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