Vulkanausbruch

Neuseeländische Behörden melden weitere Todesopfer nach Vulkanausbruch

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Neuseeland,

Knapp eine Woche nach dem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island haben die Behörden am Wochenende weitere Todesopfer gemeldet.

Einsatzkräfte setzen die Suche nach Vermissten fort
Einsatzkräfte setzen die Suche nach Vermissten fort - NEW ZEALAND DEFENCE FORCE/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Taucher setzen Suchaktionen nach zwei Vermissten vor Vulkaninsel fort.

Die neuseeländische Polizei teilte am Sonntag mit, die Zahl liege nun bei 18 Toten. Demnach starb eine Australierin, die nach dem Unglück in ein Krankenhaus in Sydney geflogen worden war, an ihren lebensgefährlichen Verletzungen. Taucher setzten derweil die Suchaktionen nach zwei Vermissten fort.

Wie die Polizei mitteilte, wurden sieben Todesopfer identifiziert, darunter vier Australier, zwei US-Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz in Australien sowie ein neuseeländischer Touristenführer, der am Montag zum Zeitpunkt des Ausbruchs mit den Touristen auf der Vulkaninsel unterwegs war.

26 Verletzte werden nach Behördenangaben noch in Krankenhäusern in Neuseeland und Australien behandelt. Die meisten von ihnen schwebten wegen schwerster Verbrennungen weiter in Lebensgefahr. Die Brandverletzungen seien so schwer, dass Neuseeland nach Angaben von Medizinern Haut für Transplantationen aus dem Ausland einführen musste.

Unter den 18 Toten befanden sich laut Behörden auch zwei Vermisste, deren Leichen bislang noch nicht gefunden wurden. Taucher setzten ihre Suchaktionen unter schwierigen Bedingungen fort. Nachdem eine Suche auf der Insel erfolglos geblieben war, kehrten sie laut Polizei am Sonntagnachmittag (Ortszeit) aufs Meer zurück, um im Wasser weiterzusuchen. Die Sicht unter Wasser liege zwischen «null und zwei Metern».

Vize-Polizeichef Mike Clement sagte, die Leichen könnten aus dem Bach, in dem sie zuletzt am Montag gesehen wurden, ins Meer gespült worden sein. Er verstehe, wie frustrierend es für die Angehörigen sei, dass die Leichen noch nicht geborgen werden konnten. Die Polizei habe aber nach wie vor Hoffnung. «Wir geben nicht so leicht auf», sagte Clement.

Laut Wissenschaftlern, die die seismologischen Aktivitäten auf der Insel überwachen, nahm die Wahrscheinlichkeit einer neuen Eruption am Wochenende ab - das Risiko blieb aber bestehen. Demnach wurde die Gefahrenstufe zwei beibehalten, wonach sich der Vulkan in einem «moderaten bis erhöhten Unruhezustand mit Ausbruchspotenzial» befand.

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern kündigte für Montag eine Schweigeminute für die Opfer des Vulkanausbruchs an. «Gemeinsam können wir denjenigen, die gestorben sind oder verletzt wurden, unsere Trauer zeigen», erklärte Ardern. Die Schweigeminute soll demnach um 14.11 Uhr (Ortszeit; 02.11 Uhr MEZ) stattfinden, genau eine Woche nach dem Ausbruch.

Am Freitag hatten Elitesoldaten in einem hochriskanten Einsatz sechs Todesopfer geborgen. Trotz der Gefahr einer weiteren Eruption betraten sie die Vulkaninsel und brachten die Leichen per Hubschrauber auf ein vor der Insel liegendes Marineschiff.

Insgesamt hatten sich zum Zeitpunkt der Eruption am Montag 47 Touristen und Reiseführer auf der Insel in der Bay of Plenty etwa 50 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel aufgehalten. Darunter waren vier Deutsche, die nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin Verletzungen davontrugen.

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