Tausende demonstrieren in Argentinien für Legalisierung von Abtreibungen
Tausende Frauen haben in Argentinien für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen demonstriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Fernández stellt neuen Gesetzentwurf in Aussicht .
Auf der Kundgebung vor dem Kongressgebäude in der Hauptstadt Buenos Aires warben die Demonstrantinnen am Mittwoch für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Der neue linksgerichtete Präsident Alberto Fernández hatte Anfang Februar ein Gesetz in Aussicht gestellt, das «die Bestrafung von Abtreibungen beenden» soll.
Viele der Frauen trugen auf der Demonstration grüne Schals, die zum Symbol der argentinischen Abtreibungsbefürworter geworden sind. «Wir sind hier, um dafür zu kämpfen, dass das Gesetz in diesem Jahr verabschiedet wird», sagte die Demonstrantin Antonella D'Alessio der Nachrichtenagentur AFP. «Eine ungewollte Schwangerschaft ist wie Folter.»
Im Juni 2018 war ein ähnlicher Gesetzentwurf bereits vom argentinischen Unterhaus verabschiedet worden. Der von den Konservativen dominierte Senat lehnte diesen aber unter dem Druck der katholischen Kirche ab.
Der Wahlerfolg der Liberalen im Senat im vergangenen Herbst hat bei Aktivistinnen neue Hoffnung auf eine Lockerung des strengen argentinischen Abtreibungsgesetzes geweckt. Es wird jedoch erwartet, dass konservative Politiker sich vehement gegen die Reformbestrebungen wehren werden. Die katholische Kirche in Argentinien rief zu einer Anti-Abtreibungskundgebung am 8. März auf - dem Internationalen Frauentag.
In dem südamerikanischen Land sind Schwangerschaftsabbrüche verboten und werden mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestraft. Ausnahmen sind nur nach Vergewaltigungen zulässig oder wenn das Leben der Mutter gefährdet ist. Der aus Argentinien stammende Papst Franziskus hatte sich im vergangenen Jahr wiederholt gegen Abtreibungen ausgesprochen und diese mit «Auftragsmord» verglichen.