Trauer um Vermisste in Mexiko
Tausende Menschen in Mexiko versammelten sich zu landesweiten Mahnwachen, um der zahlreichen Verschwundenen im Land zu gedenken.

Tausende Menschen haben in Mexiko an landesweiten Mahnwachen für die zahlreichen Verschwundenen im Land teilgenommen. Aus Protest legten die Demonstranten in verschiedenen Städten jeweils 400 Paar Schuhe und 400 Kerzen auf den Boden. Dies war eine Anspielung auf den jüngsten Fund Hunderter Schuhe und von Kleidung möglicher Opfer eines Drogenkartells auf einer Ranch im Westen des Landes.
Auf Plakaten waren Sprüche zu lesen wie «Mexiko ist ein Massengrab» und «Wir fordern Aufklärung». In der Hauptstadt Mexiko-Stadt fand die Kundgebung vor dem Nationalpalast statt, dem Amtssitz von Präsidentin Claudia Sheinbaum. Auch in Städten wie Guadalajara, Puebla, Veracruz, Cancún und Colima gab es Fernsehberichten zufolge Mahnwachen als Zeichen der Trauer und der Solidarität mit den Angehörigen der mehr als 124.000 Menschen, die im Land offiziell als vermisst gelten.
Angehörige entdecken angebliches Todeslager
Auf der Ranch «Izaguirre» in der Gemeinde Teuchitlán im westlichen Bundesstaat Jalisco hatte eine zivile Suchgruppe Anfang März zahlreiche Schuhe, Kleidungsstücke und Knochenreste gefunden. Nach Aussagen von Mitgliedern der Gruppe, die sich aus Angehörigen von Vermissten zusammensetzt, sollen dort massenhaft Menschen verbrannt worden sein. Die Ranch soll demnach als Trainings- und Todeslager eines Drogenkartells gedient haben.
Der Fund von verbrannten Knochenresten wurde offiziell bestätigt. Nach der Entdeckung ordnete Präsidentin Sheinbaum eine Untersuchung an, da die Ranch bereits im September von der Polizei durchsucht und beschlagnahmt worden war, ohne dass diese Hinweise gesammelt wurden.