Trotz Coronavirus: Olympia-Absage kein Thema in Japan
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich weiter aus, auch in Japan ist es angekommen.
- Ungeachtet dessen sollen die Olympischen Spiele in Tokio nicht abgesagt werden.
- Die Verantwortlichen würden die notwendigen Vorsichtsmassnahmen treffen.
In knapp sechs Monaten stehen die Olympischen Spiele in Tokio an. Spekulationen, die Spiele könnten wegen des neuartigen Coronavirus in China abgesagt oder verschoben werden, erteilen die Organisatoren eine Absage. Kopfschmerzen bereitet die Sorge vor dem Virus dennoch.
Verschiebung oder Absage keine Option
Japan will ungeachtet der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Olympischen Spielen im Sommer wie geplant austragen. Yoshiro Mori, Chef des japanischen Olympischen Komitees, bekräftigte das am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Die Planung für die Spiele werde nicht durch die neue Lungenkrankheit Covid-19 beeinträchtigt.
«Ich möchte noch einmal klarstellen, dass eine Absage oder Verschiebung der Tokio-Spiele nicht erwogen wurden.» Das sagte Mori zum Auftakt eines zweitägigen Vorbereitungstreffens mit dem IOC in Tokio. Man werde mit der japanischen Regierung zusammenarbeiten und «ruhig» mit jeglichen Problemen infolge des neuartigen Virus umgehen.
Knapp sechs Monate sind es noch bis zu den Spielen, die vom 24. Juli bis 9. August geplant sind. Mit jedem Tag, an dem die Zahl der Infizierten steigt, wächst auch die Sorge um Olympia.
Coronavirus: ein lösbares Problem?
Einige olympische Qualifikationsveranstaltungen wurden bereits abgesagt oder verschoben. So wurde das Turnier im Frauenfussball von Nanjing/China nach Sydney verlegt. Die chinesischen Handballerinnen sagten ihre Teilnahme am Qualifikationsturnier ab.
«Ich bin ernsthaft besorgt, dass die Ausbreitung der Infektionskrankheit den Spielen einen Dämpfer versetzen könnte.» Das hatte kürzlich Organisationschef Toshiro Muto gesagt.
Der Vorsitzende der IOC-Koordinierungskommission, John Coates, sagte am Donnerstag in Tokio, das neue Virus Sars-CoV-2 sei ein «unerwartetes» Problem. Die Verantwortlichen für die Spiele würden aber für notwendige Vorsichtsmassnahmen für die Athleten und Besucher Japans sorgen. So wurde Coates von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitiert.
Bisher 240 Fälle in Japan
Bislang sind in Japan mehr als 240 Fälle des Erregers bestätigt. 218 der Betroffenen sind Passagiere und Crewmitglieder des vor Yokohama unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtsschiffs «Diamond Princess».
Unterdessen sorgt die neue Lungenkrankheit auch in der übrigen Sportwelt für Verwerfungen. Beispielsweise strichen die Sportkletterer ihre für April geplanten Weltcups in Wujiang und Chongqing.