Trotz Vordrängelns beim Impfen: Perus Ex-Präsident Vizcarra hat Covid
Er drängelte sich beim Impfen vor und wurde wegen «moralischer Unfähigkeit» vom des Amtes enthoben. Nun wurde Perus Ex-Präsident positiv auf Corona getestet.
Das Wichtigste in Kürze
- Perus Ex-Präsident Martin Vizcarra, wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
- Dies, obwohl er sich bereits impfen liess.
Der in einen Corona-Impfskandal verwickelte Ex-Präsident Perus, Martín Vizcarra, ist nach eigenen Angaben an Covid-19 erkrankt. Er und seine Ehefrau seien positiv getestet worden und hätten Symptome, obwohl sie Vorsichtsmassnahmen befolgt hätten, schrieb Vizcarra am Sonntag auf Twitter. Seine Familie isoliere sich.
Gut eine Woche zuvor hatte der Kongress des südamerikanischen Landes eine zehnjährige Ämtersperre gegen den ehemaligen Staatschef (2018-2020) verhängt.
Der Grund war, dass sich Vizcarra Ende vergangenen Jahres, als amtierender Präsident, ausser der Reihe mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm gegen das Coronavirus hatte impfen lassen.
Damit kann der 58-Jährige auch sein Parlamentsmandat nicht wahrnehmen, das er bei der Wahl am 11. April errungen hatte. In den Skandal «Vacuna-Gate» (Impf-Gate) sind knapp 500 Politiker, Funktionäre und Beamte in Peru verwickelt. Sie sollen sich bei der Impfkampagne vorgedrängelt haben.
Des Amtes enthoben
Vizcarra war vergangenen November wegen «dauerhafter moralischer Unfähigkeit» vom Kongress des Amtes enthoben worden. Er warf den Abgeordneten vor, seine Bemühungen im Kampf gegen die Korruption auszubremsen. Gegen etwa die Hälfte der Parlamentarier wird wegen verschiedener Vergehen ermittelt.
Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Peru eine der höchsten Sterberaten in der Coronavirus-Pandemie. In dem Andenstaat mit gut 30 Millionen Einwohnern wurden bisher mehr als 1,75 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus und knapp 60 000 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung offiziell registriert. Bislang wurden in Peru nur rund 1,4 Millionen Impfdosen verabreicht und etwa 1,7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.