Tunesische Polizei setzt Tränengas gegen Demonstranten ein

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Tunisien,

Die Proteste nach der Selbstverbrennung in Tunesien halten an. Die Polizei musste zu Tränengas greifen, um die Demonstranten in Schach zu halten.

Polizisten in Tunesien
Tunesische Polizeibeamte patrouillieren nach Zusammenstössen in den Strassen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 400 Demonstranten haben in Tunesien für Randale gesorgt.
  • Am Montag zündete sich ein Journalist aus Protest selbst an.

Tunesische Sicherheitskräfte haben in der Nacht zu Samstag Tränengas gegen randalierende Demonstranten in der Hauptstadt Tunis eingesetzt. Die Demonstranten zündeten Reifen an, sperrten Strassen und warfen Steine auf die Sicherheitskräfte, wie Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. In dem nordafrikanischen Land kommt es seit rund einer Woche vermehrt zu Protesten gegen die Regierung.

Etwa 400 überwiegend jugendliche Demonstranten hätten in dem nordwestlichen Vorort Ettadhamen randaliert, sagte ein Sprecher der tunesischen Nationalgarde dem Radiosender Mosaique FM am Samstag. Sie hätten mehrere Bankautomaten zerstört. Sieben Personen seien festgenommen worden. Aus Sicherheitskreisen hiess es zudem, dass Randalierer versucht hätten, Läden auszurauben.

In Tunesien kommt es seit Jahren im Dezember und Januar um den Jahrestag der Revolution von 2011 zu Demonstrationen und Ausschreitungen. Am vergangenen Montag war ein Journalist gestorben, der sich aus Protest gegen die wirtschaftlichen Bedingungen im Land selbst angezündet hatte. Eine solche Selbstverbrennung hatte vor acht Jahren den sogenannten «Arabischen Frühling» ausgelöst.

Tunesien hat nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Zine El Abidine Ben Ali zwar weitreichende demokratische Reformen umgesetzt, das Land leidet jedoch unter grossen wirtschaftlichen Problemen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Unzufriedenheit der überwiegend jungen Bevölkerung mit der Regierung steigt.

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