Erste Tote bei türkischer Militäroffensive in Nordsyrien

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Türkei,

Die Türkei hat ihre Miltäroffensive in Nordsyrien gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen. Berichten zufolge gab es bereits erste Tote.

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Nach Bombardierungen türkischer Streitkräfte steigt eine Rauchsäule über der Stadt Ras al-Ain auf. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei hat ihre Militäroffensive in Nordsyrien begonnen, wie Erdogan twitterte.
  • Türkische Kampfjets haben laut verschiedenen Berichten mehrere Grenzstädte beschossen.
  • US-Präsident Donald Trump bezeichnete den Angriff als «schlechte Idee».

Die Türkei hat eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien begonnen. «Unsere Streitkräfte haben zusammen mit der Syrischen Nationalen Armee im Norden Syriens die Operation Quelle des Friedens gegen die Terrororganisationen PKK/YPG und DEAS begonnen», schrieb er. Bei der Syrischen Nationalen Armee handelt es sich um von der Türkei unterstützte syrische Rebellen.

Die Türkei sieht in der Mliz YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und begreift die Angehörigen der Miliz als Terroristen. Erdogan schrieb: «Unser Ziel ist, den Terrorkorridor, den man an unserer südlichen Grenze aufbauen will, zu zerstören und Frieden und Ruhe in die Region zu bringen.»

Türkei beschiesst Grenzstadt

Am Abend gab es Berichte über erste Tote. Zwei Zivilisten seien bei einem türkischen Bombardement auf das Dorf Maschrafa umgekommen, twitterte der Sprecher der von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Mustafa Bali. Einige andere Menschen seien verwundet worden.

Die Angriffe schienen sich zunächst vor allem gegen zwei, etwa 120 Kilometer von einander entfernt liegende Orte und deren Umland zu richten: Tall Abjad und Ras al-Ain. Ras al-Ain liegt gegenüber dem türkischen Ort Ceylanpinar in der südosttürkischen Provinz Sanliurfa. In Sanliurfa befindet sich die Kommandozentrale für die Offensive. Tall Abjad liegt nahe der türkischen Grenzstadt Akcakale.

kurden ypg
Mitglieder der syrischen kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). (Archivbild) - dpa

Die Luftschläge und das Artilleriefeuer vom Boden begannen gegen 16 Uhr Ortszeit. Der Sprecher der SDF, Mustafa Bali, schrieb auf Twitter: «Türkische Kampfflugzeuge haben damit begonnen, Luftangriffe auf zivile Gebiete durchzuführen. Die Menschen in der Region sind in grosser Panik.»

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von einer Fluchtwelle aus Ras al-Ain und dem Umland. Kurdischen Quellen zufolge baten Ärzte in einem Krankenhaus in der Provinz um Blutspenden für Verletzte.

Kurdische Truppen stoppen Kampf gegen IS

Nach dem Beginn des türkischen Angriffs auf Syrien haben die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) alle Operationen gegen die IS-Terrormiliz gestoppt.

Die SDF-Truppen konzentrierten sich nun darauf, sich der türkischen Offensive entgegenzustellen, hiess es am Mittwoch aus kurdischen Sicherheitskreisen in Syrien. «Alle Kräfte der SDF sind in den Gebieten nahe der Grenze zur Türkei mobilisiert worden», erklärte ein Sprecher.

Einmarsch steht in internationaler Kritik

Viele Regierungen und internationale Institutionen drangen auf einen sofortigen Stopp der Offensive. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas oder EU-Kommisionspräsident Jean-Claude Juncker verurteilten die Offensive scharf.

Auch US-Präsident Donald Trump kritisierte den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien. «Die Vereinigten Staaten befürworten diesen Angriff nicht und haben der Türkei deutlich gemacht, dass diese Operation eine schlechte Idee ist», hiess es am Mittwoch in einer Mitteilung Trumps.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump lehnt die Kooperation mit der Untersuchung der Demokraten im Repräsentantenhaus ab. - Keystone

Der Uno-Sicherheitsrat will sich in New York am Donnerstag des Themas annehmen. Deutschland habe im Auftrag der fünf EU-Mitgliedsländer des Rates – neben Deutschland sind das Polen, Belgien, Frankreich und Grossbritannien – beantragt, dass das Thema am Donnerstagvormittag (Ortszeit) in einer Sitzung des Gremiums angesprochen werde. Das hiess es am Mittwoch in New York aus Diplomatenkreisen.

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