Die türkische Armee hat kurdische Stellungen im Irak und Syrien bombardiert. Mindestens 27 Menschen sind tot, 38 wurden zum Teil schwer verletzt.
kobane
Ein Soldat der kurdischen YPG beobachtet an einem Kontrollpunkt im Norden Syriens mit einem Fernglas die Umgebung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei hat Kurden im Irak und in Syrien bombardiert.
  • Dabei kamen mindestens 27 Menschen ums Leben.
  • 38 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
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Das türkische Militär hat eine Woche nach dem Bombenanschlag in Istanbul kurdische Stellungen im Nordirak und in Nordsyrien angegriffen. Die Luftschläge galten der Kurdenmiliz YPG und der kurdischen Arbeiterpartei PKK, heisst es aus dem Verteidigungsministerium in Ankara.

Syrien Offensive
Soldaten der syrischen Armee bei ihrem Einsatz in der Nähe der Stadt Tal Tamr in Nordsyrien. (Archiv) - DPA

Präsidentensprecher Ibrahim Kalin twitterte, es sei die Zeit der «Abrechnung». Die Türkei sieht kurdische Gruppen für den Anschlag in Istanbul am vergangenen Sonntag in der Verantwortung.

Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet, wurden bei den Angriffen mindestens 27 Menschen getötet. 38 Personen wurden teils schwer verletzt.

Türkei bombardiert Stellungen bei Kobane und Aleppo

Die insgesamt 25 Angriffe zielten demnach auf kurdische Stellungen in verschiedenen Regionen im Norden des Bürgerkriegslandes. Unter anderem bombardierte die türkische Luftwaffe demnach Orte in der Nähe von Kobane und Aleppo. Auch ein Posten der syrischen Regierung sei Ziel gewesen. Dabei seien syrische Soldaten getötet worden, meldeten Aktivisten und die staatliche Nachrichtenagentur Sana.

Die Türkei hat seit 2016 vier Militäroffensiven in Nordsyrien geführt, die sich auch gegen die YPG richteten. Ankara sieht in der YPG einen Ableger der PKK und betrachtet beide als Terrororganisationen.

Die USA kooperieren im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) mit der YPG, stufen die PKK aber als terroristisch ein. In Nordsyrien hält die Türkei infolge ihrer Militäreinsätze Grenzgebiete besetzt und kooperiert dabei mit Rebellengruppen.

Der Konflikt zwischen türkischen Streitkräften und PKK hat eine jahrzehntelange Geschichte und bisher Tausende Opfer gefordert. Laut der Organisation International Crisis Group wurden dabei mehrheitlich PKK-Mitglieder und Verbündete getötet.

Die türkische Armee habe auch mehrere Orte im Norden des Iraks angegriffen, meldete die Nachrichtenseite «Rudaw». Ziel seien etwa Kandil-Berge gewesen. Dort hat die PKK ihr Hauptquartier.

Das Verteidigungsministerium in Ankara berief sich am Sonntag auf das Recht zur Selbstverteidigung laut Charta der Vereinten Nationen. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hatte die völkerrechtliche Vereinbarkeit in der Vergangenheit allerdings bezweifelt.

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