Türkei schickt bewaffnete Soldaten nach Idlib
Syriens UN-Botschafter Baschar al-Dschafari wirf der Türkei vor, bewaffnete Soldaten nach Idlib entsendet zu haben. Die Türkei hat dort zwölf Polizeiposten.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut dem syrischen UN-Botschafter hat die Türkei 11'000 Soldaten nach Syrien gesandt.
- Russland und die Türkei hatten sich auf eine Pufferzone in der Region geeinigt.
Syriens UN-Botschafter Baschar al-Dschafari wirft der Türkei vor, in der syrischen Rebellenhochburg Idlib militärisch aufgerüstet zu haben. Ankara habe 11 '000 bewaffnete Soldaten dorthin geschickt, sagte er heute Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana. «Gemäss der Vereinbarung sollte die türkische Seite in diesen Gebieten zwölf Polizeikontrollpunkte einrichten.»
Russland und die Türkei hatten sich im September auf eine bis zu 20 Kilometer breite entmilitarisierte Pufferzone für Idlib geeinigt und so zunächst eine Offensive der syrischen Regierung verhindert. Allerdings hatten sich nicht alle Aufständischen aus dem Gebiet zurückgezogen. Russland hatte eingeräumt, dass der Abzug länger dauere als geplant, und die Rolle der Türkei als Partner betont.
Der UN-Botschafter äusserte sich bei den Syriengesprächen in Astana, wo er auch die syrische Regierungsdelegation leitet. Organisatoren dieses Treffens in Kasachstan sind Russland und der Iran als Unterstützer der syrischen Führung sowie die Türkei als Schutzmacht der Opposition. Im syrischen Bürgerkrieg sind seit 2011 mehr als 400'000 Menschen getötet worden, Millionen Menschen sind in und ausserhalb des Landes auf der Flucht.