Idlib

Türkei und Russland einigen sich auf Waffenruhe im syrischen Idlib

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Russland,

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich mit Kremlchef Wladimir Putin auf eine Waffenruhe geeinigt. Sie tritt in der Nacht zum Freitag in Kraft.

Erdogan (l.) und Putin in Moskau
Erdogan (l.) und Putin in Moskau - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei und Russland haben sich auf eine neue Waffenruhe im syrischen Idlib geeinigt.
  • Hunderttausende Menschen sind wegen der Kämpfe in der Region Idlib auf der Flucht.

Die Türkei und Russland haben sich auf eine neue Waffenruhe in der syrischen Rebellenhochburg Idlib geeinigt. Sie werde um Mitternacht in der Nacht zum Freitag in Kraft treten, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau. Kremlchef Wladimir Putin sagte, dass nach rund sechs Stunden ein gemeinsames Dokument entstanden sei, das der Umsetzung des Waffenstillstandes diene.

Hunderttausende Menschen sind wegen der Kämpfe in der Region Idlib im Nordwesten Syriens auf der Flucht. Die Türkei und Russland unterstützen dort unterschiedliche Seiten. Russland ist in dem Bürgerkrieg die Schutzmacht der syrischen Regierung. Die Türkei unterstützt in der Region Rebellen, darunter islamistische Gruppen.

Waffenruhe erneuert

Eigentlich gilt dort bereits eine Waffenruhe. In den vergangenen Wochen war aber das syrische Militär mit russischer Unterstützung weiter in dem Gebiet vorgerückt. Hunderttausende Menschen fliehen derzeit vor den syrischen und russischen Angriffen in Richtung türkische Grenze.

Migranten an der griechisch-türkischen Grenze
Eine Syrerin sitzt mit ihrem Kind in einer leeren Markthalle nahe der türkisch-griechischen Grenze. Die leere Markthalle wird von Flüchtlingen zur Übernachtung genutzt. Foto: Mohssen Assanim - DPA

Wegen der grossen Zahl an Flüchtlingen kommen Hilfsorganisationen in kurzer Zeit kaum noch damit hinterher, die Menschen zu versorgen. Die Region rund um Idlib ist eines der letzten Rebellengebiete in dem Bürgerkriegsland. Es halten sich nach UN-Schätzungen aber auch rund drei Millionen Zivilisten in dem Gebiet auf.

EU erwartete Treffen mit Spannung

Das Treffen zwischen Erdogan und Putin war angesichts der dramatischen Lage der Flüchtlinge in Idlib und der Gemengelage an der EU-Grenze mit Spannung erwartet worden. «Ich weiss, dass die Welt gerade zuschaut», sagte Erdogan zum Auftakt. Er verwies auch auf die guten Beziehungen zwischen Russland und der Türkei. Sie seien «auf dem Höhepunkt». Putin und Erdogan hatten in den vergangenen Wochen mehrfach über Idlib gesprochen.

Konflikt in Syrien - Türkei
Hulusi Akar (5.v.l), Verteidigungsminister der Türkei, nimmt an der Beerdigung eines türkischen Soldaten teil, der während eines syrischen Luftangriffs in Idlib getötet wurde. Bei dem Luftangriff kamen mehrere türkische Soldaten ums Leben. Foto: Turkish Defence Ministry - DPA

Nach dem Tod von mindestens 34 türkischen Soldaten bei einem syrischen Luftangriff in der vergangenen Woche hatte die Türkei eine Militäroffensive gegen das syrische Militär in der Region begonnen. Putin äusserte sein Bedauern über den Tod der Soldaten und nahm die syrische Armee in Schutz, die das nicht gewollt habe.

Der russische Präsident erörterte vor dem Treffen mit Erdogan nach Kremlangaben mit EU-Ratspräsident Charles Michel die schwierige humanitäre Situation in Idlib. Dabei verurteilte Putin das aggressive Vorgehen der Rebellen. Russland gibt ihnen die Schuld an der dramatischen Flüchtlingssituation.

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