Übergangsregierung in Bolivien weist Venezuelas Diplomaten aus

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Bolivien,

Boliviens Übergangsregierung will alle Diplomaten Venezuelas wegen Einmischung in interne Staatsangelegenheiten ausweisen.

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Der ehemalige Präsident Boliviens bei der Ankunft in Mexiko. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Boliviens Übergangsregierung will alle Diplomaten Venezuelas ausweisen.
  • Dem Personal der venezolanischen Botschaft wird eine Frist gegeben.

Dem Personal der venezolanischen Botschaft in La Paz, das die Regierung von Präsident Nicolás Maduro vertrete, werde eine Frist gegeben. Bis dahin müssen sie das Land verlassen haben, erklärte die neue kommissarische Aussenministerin, Karen Longaric, bei einer Pressekonferenz am Freitag. Es gebe Beweise für die Beteiligung venezolanischer Bürger an gewaltsamen Protesten gegen die Übergangsregierung. Neun Venezolaner, bei denen grosskalibrige Waffen gefunden worden sein sollen, wurden festgenommen.

Die Botschafter im Vatikan und Peru sind Ausnahmen

Bolivien trete zudem aus dem auf Initiative Venezuelas gegründeten Regionalbündnis Alba-TCP (Bolivarianische Allianz für Amerika) aus. Sie prüfe einen Austritt aus dem Staatenbund Unasur, sagte Longaric. Zudem seien die politisch ernannten Botschafter der Regierung unter dem Ex-Präsidenten Evo Morales ihrer Aufgaben entbunden worden. Mit Ausnahme derjenigen im Vatikan und in Peru.

Am Sonntag ist Morales auch unter dem Druck von Militär und Polizei zurückgetreten. Das nur drei Wochen nach seiner umstrittenen Wiederwahl.

Der Sozialist, der für eine vierte Amtszeit kandidierte, hatte sich nach der Abstimmung am 20. Oktober zum Sieger in der ersten Runde erklärt. Die Opposition und internationale Beobachter hatten ihm Wahlbetrug vorgeworfen.

Morales spricht von einem Putsch

Morales, der seit Dienstag im Exil in Mexiko ist, spricht von einem Putsch. Die von Sozialisten regierten Staaten Venezuela und Kuba waren die engsten Verbündeten der Morales-Regierung. Auch Hunderte kubanische Ärzte sollen Bolivien verlassen. Nach einer Mitteilung des kubanischen Aussenministeriums vom Freitag traf der Inselstaat diese Entscheidung.

Nachdem vier kubanische Mediziner am Mittwoch in Bolivien festgenommen worden waren. Ihnen werde vorgeworfen, Proteste dort finanziert zu haben - das seien Lügen, hiess es. Für Havanna ist die Bereitstellung von Ärzten und Pflegern in verschiedenen Ländern eine wichtige Einnahmequelle.

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