Überschwemmungen in China zwingen zehntausende Menschen zur Flucht
Im Südwesten von China haben starke Überschwemmungen zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wasser erreicht Rekordhöhe an Drei-Schluchten-Talsperre.
In der Stadt Fengzhou wurden mehr als 1000 Menschen von der Versorgung abgeschnitten und leiden an Lebensmittelknappheit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Das Hochwasser an der Drei-Schluchten-Talsperre stehe auf dem höchsten Stand in der Geschichte des riesigen Staudamms, warnten die Behörden am Mittwoch.
Mehr als 100.000 Menschen wurden in den beiden Städten Ya'an und Leshan in Sicherheit gebracht, wie Xinhua weiter berichtete. Im staatlichen Fernsehsender CCTV waren Soldaten zu sehen, die in Fengzhou Menschen in Rettungsboote halfen. In der südchinesischen Provinz Sichuan stürzten 21 Fahrzeuge in ein Loch in der von den Fluten aufgerissenen Strasse. Laut der Zeitung «Global Times» wurde dabei niemand verletzt.
Wie im Sender CCTV zu sehen war, stand das trübe Wasser unweit der Stadt Leshan so hoch, dass es die Füsse der riesigen Buddha-Statue von Leshan berührte - die in eine Klippe gehauene Figur ist 71 Meter gross. Seit der Gründung der Volksrepublik China 1949 habe kein Hochwasser mehr die Füsse der Skulptur berührt, berichtete der Sender.
Die Fluten rissen auch Baumstämme und Äste mit sich. Im Fernsehen wurde ein Gebäude gezeigt, das durch die Wassermassen einstürzte. Die Rettungsmassnahmen wurden dadurch erschwert, dass einige Strassen durch das Hochwasser nicht mehr befahrbar waren.
Es werde erwartet, dass das Hochwasser bis Ende der Woche auch die Stadt Chongqing im Südwesten des Landes trifft, berichtete Xinhua. Aus Sicherheitsgründen wurde der Jiuzhaigou-Nationalpark in der Provinz Sichuan, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, geschlossen.