Ukraine-Krieg: Eliteeinheit soll Angriffe in Russland ausführen
Im Ukraine-Krieg wurde am Sonntag die russische Grenzstadt Belgorod beschossen. Dafür sind wohl ukrainische Eliteeinheiten verantwortlich, so ein Experte.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder gibt es Explosionen in der russischen Grenz-Stadt Belgorod.
- Die Ukraine hat sich bis jetzt nicht zu Angriffen auf russischem Boden bekannt.
- Einem Experten zufolge sind dennoch ukrainische Eliteeinheiten am Werk.
Am Sonntag erschütterten einmal mehr Explosionen die russische Stadt Belgorod. Diese liegt rund 120 Kilometer von Charkiw, also unweit der Grenze zur Ukraine, entfernt. Beim Angriff soll ein Mann ums Leben gekommen sein – weitere Personen wurden verletzt. Wer dahinter steckt, ist jedoch unklar.
Strategie- und Sicherheitsexperte Albert A. Stahel geht aber davon aus, dass die Ukraine den Angriff ausgeführt hat.
«Ich vermute, dass dieser Anschlag auf das Konto von ukrainischen Eliteeinheiten geht», erklärt der Experte gegenüber Nau.ch. Diese würden im Grenzgebiet zwischen der Ukraine und Russland operieren.
Und er geht noch weiter: Auch den Anschlag auf die Krim-Brücke dürften solche Eliteeinheiten ausgeführt haben.
Ukraine «zu solchen Aktionen fähig»
Russland-Experte Ulrich Schmid will sich hingegen nicht festlegen. «Für solche Vorfälle gibt es zwei Erklärungen», sagt er. «Entweder sind es Aktionen russischer Saboteure, die nicht mit Putins Krieg einverstanden sind, oder es sind ukrainische Kommandoaktionen.»
Die Ukraine habe sich allerdings im Ukraine-Krieg bisher noch nie offiziell zu Angriffen auf russisches Territorium bekannt. «Aber man hat zu verstehen gegeben, dass man zu solchen Aktionen fähig ist», so Schmid.
Immer wieder stehen Fabriken im Ukraine-Krieg in Flammen
Für Chris Pleasance, Reporter bei der «Daily Mail», steht hingegen fest: Eine geheime ukrainische Sabotage-Kampagne ist am wahrscheinlichsten für die Explosionen auf russischem Boden verantwortlich.
Belgorod 👀👀👀 pic.twitter.com/Bl7kLMh6Pd
— MAKS 24 🇺🇦👀 (@Maks_NAFO_FELLA) December 18, 2022
Denn immer wieder kommt es in Russland zu Detonationen: Es brennt in Einkaufszentren, Fabriken oder Öl-Depots. In diesem Zusammenhang nennt er auch den Anschlag auf Darya Dugina im August und die Drohnen-Angriffe auf russische Militärflugplätze.
Ob die Sabotage-Gruppen mit der Ukraine arbeiten oder «ihre eigenen Rachegelüste gegen die russische Regierung ausleben» sei allerdings nicht klar. Ziel könnte demnach sein, der russischen Bevölkerung aufzuzeigen, dass der Ukraine-Krieg real ist und sie im Alltag betreffen könnte.
Die Hoffnung ist, dass somit irgendwann die Unterstützung für Wladimir Putin schwindet. Zudem würden die Explosionen Russlands Kriegsanstrengungen stören.