Ukraine Krieg: Künstler stellt Butscha-Massaker in Moskau nach
Ein Künstler hat in Moskau gegen das im Ukraine-Krieg verbrochene Butscha-Massaker protestiert. Er legte sich mit gefesselten Händen an beliebte Orte.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein anonymer Künstler stellte in Moskau das Grauen von Butscha nach.
- Der Mann legte sich mit gefesselten Händen an beliebte Orte in Russlands Hauptstadt.
- Der Künstler riskiert mit der Aktion eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren.
Diese Bilder aus dem Ukraine-Krieg gehen vielen Menschen weltweit nur schwer wieder aus dem Kopf. Zahlreiche Zivilisten liegen auf den Strassen der Kiewer Vorstadt, gefesselt, aus nächster Nähe erschossen.
Wie ein Künstler in Moskau jetzt beweist, sind die Schock-Bilder auch zum inzwischen auch digital abgeschotteten Russland durchgesickert. Der anonyme Mann stellte nämlich die grausamen Eindrücke von Butscha im Alltag nach und verbreitet die Fotos davon im Internet.
Zu sehen ist ein Mann, der sich mit auf dem Rücken gefesselten Händen an beliebte Orte der russischen Hauptstadt legt. Die Aktion wird unter dem Titel «Bucha-Moskau» via Telegram und andere soziale Netzwerke verbreitet.
Kritik am Ukraine-Krieg wird brutal bestraft
Der Künstler riskiert mit der Protestaktion sehr viel. Wer im Putin-Land gegen die Politik demonstriert oder den Ukraine-Krieg anders als eine «militärische Spezialoperation» bezeichnet, dem drohen drakonische Strafen.
Anfang März, also kurz nach der Invasion in der Ukraine, unterschrieb Putin ein entsprechendes Gesetz. Für die Verbreitung angeblicher «Falschinformationen» über die russischen Streitkräfte sind bis zu 15 Jahre Haft vorgesehen.
Die offizielle Position des Kreml zu den Butscha-Massakern lautet, dass die Schock-Bilder von der ukrainischen Regierung inszeniert wurden. Es soll sich um Fälschungen handeln. US-Satellitenbilder haben jedoch gezeigt, dass die Leichen noch vor dem Russen-Abzug auf den Strassen lagen.
Die Ukraine hat eine offizielle Untersuchung eingeleitet, unabhängige Ermittler der UN sollen in die Stadt kommen. Westliche Staaten bereiten derweil wegen dem Massaker bereits neue Sanktionen gegen Russland vor.