Ukraine Krieg: Wladimir Solowjow in eigener Sendung blossgestellt

Simon Binz
Simon Binz

Russland,

Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow (58) hat einmal mehr Hetze für den Ukraine-Krieg betrieben. Doch dieses Mal wurde er in seiner eigenen Show blossgestellt.

Ukraine Krieg
Wladimir Solowjow (59) ist einer der wichtigsten Propagandisten von Putin im Ukraine-Krieg. - Screenshot Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Russen-TV hat Wladimir Solowjow einmal mehr die Auslöschung ganzer Städte gefordert.
  • Für einmal stiess der Putin-Propagandist in seiner eigenen Show aber auf Widerstand.

Reporter Wladimir Solowjow (59) ist für seine dreiste Propaganda bekannt. Der Russe fordert im Staats-TV unter anderem immer wieder die Auslöschung ganzer Ukraine-Städte. Jüngst auch nach den weiteren Niederlagen der Putin-Armee im Ukraine-Krieg.

«Ist es uns in den Sinn gekommen, dass wir die Schusslinie an unsere Grenzen verlegen? Ich habe das schon 100 Mal gefragt, warum sagen wir nicht: Wenn ihr uns beschiesst, wird Charkiw zerstört, vom Erdboden getilgt. Kiew wird zerstört.»

Mit Widerspruch rechnete er offenbar nicht, doch diese kam gleich im Doppelpack. Am deutlichsten stellte sich der frühere israelische Politiker und Diplomat Yacov Kedmi (75) gegen die Aussage.

«Es ist obszön, es ist nicht konstruktiv und es ist kriminell friedliche Städte zu bombardieren. Diese Worte, ‹Kiew und Charkiw vom Erdboden zu tilgen›, sollten nicht ausgesprochen werden, vor allem nicht in Russland.»

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Der israelische Ex-Politiker Yacov Kedmi kritisierte im russischen Staats-TV den Kreml-Propagandisten Wladimir Solowjow wegen Aussagen über den Ukraine-Krieg scharf. - Twitter

In der Geschichte gebe es keine Kriege, wo die Bombardierung einer friedlichen Stadt, zu Ergebnissen auf dem Schlachtfeld geführt hätten. Propagandist Solowjow reagierte in seiner Sendung mit folgenden Worten auf die Kritik: «Gut, dann reagieren wir weiter auf dem Niveau eines Mädchens in der fünften Klasse.»

Kedmi entgegnete: «Es gibt 1001 Möglichkeiten zu kämpfen, ohne Zivilisten zu treffen.» Spannend: Kedmi ist selbst umstritten und verteidigte in der Vergangenheit etwa Stalin als «letzten Staatsmann, der sich um sein Land kümmerte».

Putin-Freund kritisiert Ukraine-Krieg

Auch Filmregisseur Karen Schachnasarow (70) überraschte mit seinen Aussagen in der Sendung die westlichen Beobachter. Ende April hatte der Putin-Freund den Gegnern vom Ukraine-Krieg noch mit Konzentrationslagern und Sterilisierung gedroht.

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Filmregisseur Karen Schachnasarow bezeichnete die «militärische Operation» im russischen Staats-TV als «wirklich grossen Krieg». - Twitter

In der Sendung von Solowjow kritisiert er nun den Kreml direkt: «Es fühlt sich so an, als ob wir versuchen, eine Illusion zu schaffen, dass dies wirklich eine Operation ist. Aber dies ist keine Operation, in Wirklichkeit ist es ein grosser Krieg.»

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