Das umstrittene UN-Treffen mit den Taliban endet, doch was bedeutet das für Afghanistan?
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Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. (Archivbild) - Hussein Malla/AP/dpa

Das umstrittene Treffen der Vereinten Nationen mit den Taliban zur Lage in Afghanistan ist zu Ende. «Die Gespräche waren ehrlich und, wie ich glaube, nützlich», sagte die Vorsitzende der Konferenz, Rosemary DiCarlo, von den UN in der katarischen Hauptstadt Doha. «Ich hoffe, die Gespräche haben uns näher an eine Lösung von Problemen gebracht, die einen fortlaufenden verheerenden Effekt auf die afghanische Bevölkerung haben.»

Bei dem hochrangigen Treffen im Golfemirat, an dem neben Vertretern der Staatengemeinschaft auch erstmals die in Afghanistan herrschenden Taliban teilnahmen, ging es unter anderem um die Drogenbekämpfung in dem Land. Auch sei die Situation von Frauen sowie die Menschenrechtslage in Afghanistan zur Sprache gekommen, sagte DiCarlo.

Frauenrechte und Menschenrechtssituation diskutiert

Die UN hatten vor Beginn des zweitägigen Treffens Kritik für den Ausschluss afghanischer Frauen von den Gesprächen geerntet. DiCarlo betonte mit Blick auf die Beschneidung von Frauenrechten in dem Land, dass die Veranstaltung keine Normalisierung oder Anerkennung der Taliban-Herrschaft bedeute: «Afghanistan kann nicht in die internationale Gemeinschaft zurückkehren oder sich wirtschaftlich und sozial voll entfalten, wenn ihm das Potenzial und der Beitrag der Hälfte seiner Bevölkerung vorenthalten bleibt.»

Im Februar hatten die Taliban es noch abgelehnt, an einem ähnlichen UN-Treffen teilzunehmen. Grund war die Anwesenheit von Vertretern der afghanischen Zivilgesellschaft. Ein Treffen mit der Zivilbevölkerung, darunter auch Frauen, ist dieses Mal im Anschluss an die Verhandlungen geplant. Bisher hat kein Land weltweit die Taliban-Herrschaft offiziell anerkannt. Generell gilt die humanitäre Lage in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban 2021 als prekär.

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