UN werfen israelischen Zivilisten Beschädigung von Hilfslieferung vor
Die UN wirft israelischen Zivilisten vor, eine Hilfslieferung im Westjordanland beschädigt zu haben. Einige der Lebensmittel seien abgeladen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Konvoi mit Lebensmitteln fuhr von Jordanien über das Westjordanland nach Gaza.
- Israelische Zivilisten sollen einige der Lebensmittel entladen und beschädigt haben.
- Diesen Vorwurf erheben die Vereinten Nationen.
Die Vereinten Nationen haben israelischen Zivilisten vorgeworfen, für den Gazastreifen bestimmte Hilfsgüter aus Jordanien mutwillig beschädigt zu haben. Der Konvoi habe Lebensmittelpakete, darunter Zucker, Reis, Zusatznahrung und Milchpulver befördert, sagte der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq am Freitag.
Eine begrenzte Menge davon sei am Donnerstag auf der Fahrt durch das Westjordanland von israelischen Zivilisten entladen und beschädigt worden. Auf weitere Hilfslieferungen aus Jordanien werde dieser Vorfall zunächst keine Auswirkungen haben. Die Lastwagen seien inzwischen im Gazastreifen angekommen und würden wie geplant verteilt, hiess es weiter.
Haq warnte erneut vor einer israelischen Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens, wo laut der Weltgesundheitsorganisation WHO mehr als 1,2 Millionen palästinensische Zivilisten Schutz vor den Kämpfen in anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen.
Der stellvertretende UN-Sprecher machte unter Berufung auf das UN-Kinderhilfswerk besonders auf das Schicksal der rund 600'000 Kinder in der an Ägypten grenzenden Stadt aufmerksam. Fast alle von ihnen seien «entweder verletzt, krank, unterernährt, traumatisiert oder behindert». Eine Offensive würde für sie eine weitere Katastrophe bedeuten, sagte er. Laut der WHO sind nur ein Drittel der 36 Krankenhäuser im gesamten Gazastreifen noch teilweise funktionsfähig. Drei davon befänden sich in Rafah.