USA setzen Militärhilfe für Israel trotz Gaza-Krise fort

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Palestina,

Die US-Regierung wird ihre militärische Unterstützung für Israel fortsetzen, obwohl sich die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschlechtert.

Israel-Krieg
Gaza-Stadt im nördlichen Gazastreifen. (Archivbild) - keystone

Die Vereinigten Staaten halten an ihrer Militärhilfe für Israel fest, trotz der sich zuspitzenden humanitären Krise im Gazastreifen. Das US-Aussenministerium sieht dabei keinen Verstoss gegen amerikanisches Recht und wird die Unterstützung vorerst nicht einschränken.

Nicht gegen US-Recht verstossen

Laut Vedant Patel, Sprecher des US-Aussenministeriums, habe Israel wichtige Schritte zur Verbesserung der Situation unternommen.

«Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstossen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen», erklärte Patel, wie «Focus» berichtet.

Diese Einschätzung steht im Kontrast zu Berichten internationaler Hilfsorganisationen. Laut einem gemeinsamen Bericht von acht Organisationen, darunter Oxfam und Care, verschlechtert sich die Lage im Gazastreifen weiterhin dramatisch.

Kritische humanitäre Situation

Die Hilfsorganisationen warnen vor einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen. Denn rund 800'000 Menschen leben demnach unter Bedingungen, die einer Hungersnot nahekommen.

United States Gaza Aid
Palästinenser stellen sich während der laufenden israelischen Luft- und Bodenoffensive auf den Gazastreifen in Rafah für kostenlose Lebensmittel an, 9. Januar 2024. Ein hochrangiger UN-Beamter sagte am Freitag, den 3. Mai 2024, dass im schwer getroffenen nördlichen Gazastreifen nach mehr als sechs Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas und strengen israelischen Beschränkungen für Lebensmittellieferungen in das palästinensische Gebiet nun eine «ausgewachsene Hungersnot» herrsche. - keystone/AP/Hatem Ali

Besonders im Norden des Küstenstreifens sei die Situation verheerend. «Die gesamte palästinensische Bevölkerung (...) befindet sich unmittelbarer Gefahr, an Krankheiten, Hunger und Gewalt zu sterben», heisst es in der Bewertung der Hilfsorganisationen.

Die Zahl der täglich eintreffenden Hilfsgüter liegt zudem weit unter den von den USA geforderten 350 Lastwagen pro Tag. Zuletzt kamen durchschnittlich nur 42 Lkw mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen.

US-Militär aktiv in der Region

Parallel zur anhaltenden Unterstützung Israels greift das US-Militär auch in der Region ein. Wie das «Handelsblatt» berichtet, führten die USA Luftangriffe auf Stellungen proiranischer Milizen im Jemen und in Syrien durch.

Syriens Hauptstadt
Syrien warnt Iran, «Chaos zu verbreiten» und fordert Respekt für die Souveränität und Sicherheit des Landes. (Symbolbild) - -/Xinhua/dpa

Pentagon-Sprecher Pat Ryder erklärte: «Dort lagerten zahlreiche fortschrittliche konventionelle Waffen, die von den (...) Huthis gegen US-amerikanische und internationale militärische und zivile Schiffe eingesetzt wurden (...)».

Diese Aktionen verdeutlichen die komplexe Situation in der Region und die vielfältigen Interessen der USA im Nahen Osten.

Kommentare

Nicole

Amerika sollte eher seinen Einfluss geltend machen, das alle an den Runden Tisch zurück kehren und es endlich Kompromisse für einen Waffenstillstand - Frieden gibt. Mit der Hilfe von Amerika konnte Israel die letzten Jahrzehnte Schalten und Walten wie es wollte, ohne je eine Konsequenz zu spüren. Jeden andern Staat hätte man schon lange für ihr agieren in die Pflicht genommen.

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