Ein Video aus Afghanistan sorgt in den sozialen Medien für Aufsehen. Es zeigt wie die militant-islamistischen Taliban Musikinstrumente verbrennen.
scharia
Radikale Muslime stören sich an den westlichen Werten von Frauen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein auf Twitter verbreitetes Video zeigt Taliban beim Verbrennen von Musikinstrumenten.
  • Die Islamisten haben seit ihrer Machtübernahme Musik in Afghanistan verboten.
Ad

In Afghanistan hat in sozialen Medien ein Videoclip für Aufsehen gesorgt, der militant-islamistische Taliban beim Verbrennen von Musikinstrumenten zeigen soll. In dem Clip ist zu sehen, wie die Islamisten zwei in der Nähe der Flammen stehende Musiker beleidigen. Die Künstler werden von einer umstehenden Menschenmenge ausgelacht und gefilmt. Die Taliban sehen das Musizieren als unislamisch an.

Die in sozialen Medien verbreiteten Aufnahmen zeigen, dass die Kleidung der Musiker zerrissen ist, die Haare sind kurz. Das Abschneiden der Haare ist eine typische Strafe, mit denen die Taliban geringfügige Verbrechen massregeln. Nach ihrer Machtübernahme im August sind viele Musiker aus Angst um ihr Leben und ihre Existenz aus dem Land geflohen.

Wann die mutmasslich aus der Provinz Paktika im Südosten des Landes stammenden Aufnahmen gemacht wurden, war zunächst unklar. Bei Twitter hatte der rund zwei Minuten lange Clip am Samstag mehr als 48'000 Aufrufe.

Exil-Afghanen kritisieren «barbarische Haltung» der Taliban

«Dieses Video dokumentiert die barbarische Haltung der Taliban gegenüber Musikern und Musik in Afghanistan, wo Musik verboten ist.» Das schrieb der im Exil lebende Gründer des Afghanischen Nationalinstituts für Musik Ahmad Sarmast zu den Aufnahmen bei Twitter.

Die afghanische Popsängerin Arjana Sajeed teilte das Video bei Facebook und äusserte scharfe Kritik. Darin verurteilte sie, dass ihre Landsmänner beleidigt und die Instrumente verbrannt werden. Ihr Herz schmerze beim Anblick dieser Bilder, schrieb die Musikerin weiter, die im vergangenen Jahr ebenfalls das Land verlassen hatte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FacebookTwitterMusikerStrafeAngstTaliban