Afrika benötigt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation(WHO) binnen der kommenden sechs Wochen mindestens 20 Millionen Impfstoffdosen des Herstellers Astrazeneca. Nur so könnten alle, die eine erste Dosis mit diesem Vakzin erhalten hätten, innerhalb des empfohlenen acht- bis zwölfwöchigen Intervalls den zweiten Piks bekommen, teilte die WHO am Donnerstag mit. Zusätzlich würden weitere 200 Millionen Corona-Impfstoffdosen benötigt, damit der Kontinent bis September 2021 zehn Prozent seiner Bevölkerung impfen könne.
Corona, Afrika
Ein Gesundheitsbeamter nimmt in Nigeria einen Nasenabstrich von einem Patienten, der auf das neuartige Coronavirus getestet werden soll. Im Kampf gegen Covid-19 testen afrikanische Länder noch immer viel zu wenig. - sda - Keystone/AP/Sunday Alamba

Das Wichtigste in Kürze

  • Bislang wurden nach WHO-Angaben in Afrika 28 Millionen Covid-19-Dosen verschiedener Hersteller verabreicht.
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Das seien weniger als zwei Dosen pro 100 Menschen in Afrika. Weltweit wurden laut WHO bereits 1,5 Milliarden Corona-Impfungen verabreicht.

Die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, sagte: «Afrika braucht jetzt Impfstoffe. Jede Pause bei unseren Impfkampagnen wird zu verlorenen Leben und verlorener Hoffnung führen.» Es sei zu früh, um zu sagen, ob Afrika an der Schwelle zu einer dritten Welle stehe. «Wir wissen jedoch, dass die Zahl der Fälle ansteigt und die Uhr tickt. Daher appellieren wir dringend an die Länder, die ihre Hochrisikogruppen geimpft haben, den Austausch von Dosen zu beschleunigen, um die am meisten gefährdeten Menschen vollständig zu schützen.» Frankreich ist der WHO zufolge das erste Land, das Covid-19-Impfstoffe aus seinen eigenen Beständen zur Verfügung stellt und mehr als 31 000 Dosen an Mauretanien gespendet hat. Zudem habe das Land zugesagt, in den nächsten Wochen eine halbe Million weiterer Dosen an sechs afrikanische Länder zu verteilen. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten haben über 100 Millionen Dosen für einkommensschwache Länder bis Ende 2021 zugesagt. Die USA haben laut WHO zugesagt, 80 Millionen Dosen einkommensschwachen Ländern zur Verfügung zu stellen.

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