2019 sind in Afghanistan wieder mehr Menschen innerhalb des Landes vor Kämpfen und Gefechten aus Dörfern und Städten geflohen.
Afghanistan Opfer
Flüchtlingslager in Kabul. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Afghanistan sind 2019 wieder mehr Menschen innerhalb des Landes vor Kämpfen geflohen.
  • Laut UN-Daten sind 426'000 Menschen aus ihren Dörfern und Städten geflohen.
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In Afghanistan sind 2019 wieder mehr Menschen innerhalb des Landes vor Kämpfen und Gefechten aus ihren Dörfern und Städten geflohen. Das geht aus Daten der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor. Demnach stieg die Zahl der Binnenflüchtlinge 2019 im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent auf mehr als 426'000 Menschen. Der Grossteil von ihnen stammt aus den nordöstlichen Provinzen des Landes.

Über das Jahr gab es Vertriebene aus 32 der insgesamt 34 afghanischen Provinzen. 58 Prozent davon sind den Daten zufolge Kinder unter 18 Jahren. Im Jahr 2018 hatten die UN rund 385'000 Binnenflüchtlinge registriert.

flüchtling afghanistan
Ein junger Flüchtling aus Afghanistan schaut aus dem Fenster eines Busses, der vom Flüchtlingslager Moria fährt. - dpa

Ob alle 2018 als vertrieben registrierten Menschen weiter ohne Heimat sind, ist nach Angaben der UN unter anderem wegen des mangelnden Zugangs zu vielen umkämpften Provinzen schwer festzustellen. Afghanistan hat geschätzt 34 Millionen Einwohner.

9,4 Millionen benötigen humanitäre Hilfe

Einem kürzlich veröffentlichten Überblick der UN zufolge werden in diesem Jahr 9,4 Millionen Afghanen humanitäre Hilfe benötigen. Um 7,1 Millionen dieser Menschen, die von dem Konflikt sowie von Naturkatastrophen betroffen sind zu helfen, wollen die UN ihre Partner um rund 730 Millionen US-Dollar Unterstützung bitten. 

Afghanistan
Der Konflikt zwischen der USA und den Taliban forderte bisher rund 100'000 Zivilisten das Leben. - Keystone

2019 hatten unter anderem während laufender Gespräche der USA mit den islamistisch-militanten Taliban über Wege zu Frieden die Gefechte zugenommen. Experten zufolge versuchten beide Seiten, ihre Verhandlungspositionen durch militärische Erfolge zu verbessern. Die USA-Taliban-Gespräche wurden Anfang September kurz vor einer kolportierten Einigung überraschend von den USA abgebrochen.

Zuletzt waren sie Anfang Dezember wieder aufgenommen worden. Aktuell pausieren sie US-Angaben zufolge, damit die Taliban über US-Forderungen nach einer Reduzierung der Gewalt beraten könnten. Eine umfassende Waffenruhe lehnen die Islamisten weiter ab.

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