Zentralafrika: Unicef warnt vor verlorener Generation
Die Unicef spricht im Zusammenhang mit der Zentralafrikanischen Republik von einer «verlorenen Generation». Schuld ist das kaputte Bildungssystem.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Unicef spricht über die Folgen des zerbrochenen Bildungssystems in Zentralafrika.
- Dies habe unter anderem zu einer «verlorenen Generation» geführt.
Nach Jahren der Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik warnt Unicef angesichts des kaputten Bildungssystems vor einer «verlorenen Generation» Kinder. Bei Kindern, die nicht zur Schule gehen, sei das Risiko hoch, dass sie von bewaffneten Gruppen rekrutiert würden.
«Wir haben eine dramatische Situation», sagte Christine Muhigana, die Leiterin des UN-Kinderhilfswerks in der Zentralafrikanischen Republik. «Für viele Kinder ist der Gedanke, zur Schule zu gehen, fremd. Viele waren noch nie in der Schule.»
Ungefähr ein Drittel der Kinder in dem Land - rund 270 000 - wurden Muhigana zufolge aus ihrem Zuhause vertrieben und gehen nicht zur Schule. Die Hälfte der 2300 Schulen haben demnach keine qualifizierten Lehrkräfte und jede Fünfte Schule wurde von bewaffneten Gruppen zerstört oder geplündert. Etwa ein Viertel der rund fünf Millionen Zentralafrikaner sind auf der Flucht.
Unter Guiterres' Führung
Über die Krise in dem Land sollte am Rande der UN-Vollversammlung in New York unter Führung von Generalsekretär António Guterres beraten werden.
In der Zentralafrikanischen Republik war Ende 2012 ein Bürgerkrieg ausgebrochen, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. Erst in Folge einer französischen Militärintervention, der ein UN-Friedenseinsatz folgte, stabilisierte sich die Lage. Allerdings brachen 2017 neue Kämpfe aus.