Am Wochenende ist es in Honkong erneut zu blutigen Protesten gekommen. In einer Auseinandersetzung vor einem Einkaufszentrum wurden fünf Menschen verletzt.
Proteste in Hongkong
Polizisten stehen zwischen brennendem Schutt tragen Schutzmasken. Seit fünf Monaten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Protesten in Hongkong. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Honkong kam es am Wochenende erneut zu heftigen Protesten.
  • Bei einer Auseinandersetzung vor einem Einkaufszentrum wurden fünf Menschen verletzt.
  • Einem anwesenden Politiker wurde in einem Kampf das Ohr abgebissen.
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In Hongkong ist es am Wochenende erneut zu blutigen Protesten gekommen. Mehr als 200 Demonstranten wurden verhaftet, unzählige verletzt. Die Polizei musste wieder Tränengas, Gummigeschosse und Pfefferspray einsetzen.

Wie der Lokalsender «RTHK» berichtete, soll es vor einem Einkaufszentrum zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein. Einen der Demonstranten traf es aber besonders heftig: Ein Mann soll einen Streit über Politik angefangen haben. Daraufhin habe der Mann mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen.

Proteste in Hongkong
Regierungskritische Demonstranten errichten Strassensperren im Zentrum der Stadt. - dpa

Der Lokalpolitiker Andrew Chiu wollte mutmasslich eingreifen, dabei biss der Angreifer ihm ein Teil seines Ohrs ab. Die Kamerabilder zeigten einen weiteren Verletzten in einer Blutlache am Boden liegend.

Proteste in Hongkong erneut eskaliert

Seit Monaten kommt es in der chinesischen Sonderverwaltungszone immer wieder zu Protesten. Sie richten sich gegen die Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking.

Auch am Sonntag fanden spontane Kundgebungen in mehreren Einkaufszentren statt. Es ist dabei erneut zu Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften gekommen, nachdem die Gewalt am Samstag eskaliert war.

Hongkong activist Joshua Wong
Der Aktivist Joshua Wong aus Hongkong. - Keystone

«Die Situation in Hongkong hat sich dramatisch zugespitzt: Aktivisten werden von der Polizei auf offener Straße angegriffen, Politiker verprügelt und bedroht», sagte Joshua Wong, einer der führenden Aktivisten der Protestbewegung, gegenüber «Bild».

«Die Bundeskanzlerin sollte jetzt dringend Klartext sprechen: China muss aufhören mit dieser Gewalt und die Wahlen dürfen nicht wieder verschoben werden!», sagte der Anführer der Demokratie-Bewegung weiter.

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