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China blockiert WHO-Experten in letzter Minute

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DPA, Damian Haralamb

China,

WHO-Experten sollten die Ursprünge des Coronavirus in China untersuchen. Ihre Einreise wurde jedoch in letzter Minute blockiert.

Wuhan
Medizinisches Personal in Schutzanzügen schiebt in Wuhan einen Covid-19-Patienten über eine Strasse, um ihn in die Intensivstation zu verlegen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein WHO-Expertenteam soll den Ursprung des Coronavirus in China untersuchen.
  • Nun hat die Regierung dem Team die Einreise verweigert.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft auf ein rein bürokratisches Problem.

Vor nun über einem Jahr ist in der chinesischen Metropole Wuhan die Corona-Pandemie ausgebrochen. Während das Virus zuerst noch harmlos wirkte, breitete es sich binnen Wochen auf dem gesamten Globus aus. Dass China keine Schuld trifft, lässt sich nur schwer behaupten. Die Regierung spielte die Krise lange Zeit herunter.

Die internationale Zusammenarbeit liess im vergangenen Jahr immer wieder zu wünschen übrig. Wuhan wurde zu Beginn der Krise komplett abgeriegelt, unabhängige Nachrichten über das Virus waren rar.

China blockiert Einreise von WHO-Experten

Die Kooperation scheint sich auch nach einem Jahr nicht massgeblich verbessert zu haben. China hat nun in letzter Minute die Einreise von Experten verhindert. Diese sollten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ursprünge des Coronavirus erkunden.

«Ich bin sehr enttäuscht über diese Nachricht.» So sagte es WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf in einer ungewöhnlich deutlichen Kritik an China. «Das ist sehr frustrierend», meinte Nothilfekoordinator Michael Ryan.

weltgesundheitsorganisation
Laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wird der Ausbruch der Affenpocken nicht als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite eingestuft. - dpa

Zwei Experten hätten die Reise am Dienstag bereits angetreten. Zwei weitere hätten ihre Abreise in letzter Minute gestoppt, sagte Tedros. Einer der bereits Abgereisten sei nach Hause zurückgekehrt. Der zweite habe die Reise in einem Drittland unterbrochen, erklärte Ryan.

Die WHO befindet sich laut «The Guardian» seit Juli im Gespräch mit China. Jeder einzelne Experte musste von chinesischer Seite abgesegnet werden, bevor das Team die Arbeit aufnehmen kann. Dieses soll die Anfänge des Virus untersuchen. Dabei spielt die Übertragung von einer anderen Spezies auf den Mensch eine zentrale Rolle.

WHO hofft auf rein bürokratisches Problem

Entgegen den Absprachen habe Peking kurzfristig mitgeteilt, dass die nötigen Einreisepapiere noch nicht vorlägen. Tedros habe den chinesischen Behörden die Dringlichkeit der Mission erneut in Erinnerung gerufen, sagte Ryan.

Mmichael Ryan
Michael Ryan, Experte der WHO. - keystone

Das Team hofft, dass es sich um ein rein bürokratische Problem handelt. Die Reise sollte eigentlich erst beginnen, sobald die Einreise nach China gesichert ist. Die chinesischen Behörden haben nun versichert, dass die Papiere zügig bereitgestellt werden.

Regierung kontrolliert Corona-Berichterstattung

Chinesische Behörden streuen seit Monaten Zweifel daran, dass das Virus überhaupt aus China stammt. Staatsmedien verweisen dabei auf unbestätigte Berichte. Ihnen zufolge soll das Coronavirus vor Wuhan bereits in anderen Ländern aufgetaucht sein.

Wuhan Gefängnis Coronavirus
Zhang Zhan muss ins Gefängnis, weil sie über Wuhan und die Ausbreitung des Coronavirus sprach. - YOUTUBE/AFP

Zuletzt wurden die chinesische Bürgerjournalistin Zhang Zhan zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Sie hatte zu Beginn der Pandemie differenzierte Berichte über die Lage in Wuhan geliefert, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

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