China: Vier Jahre Haft für Journalistin wegen Corona-Berichten
Eine 37-jährige Journalistin in China wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Grund dafür ist ihre Corona-Berichterstattung.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Journalistin aus China wurde zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.
- Grund dafür ist ihre Berichterstattung über die Ausbreitung des Coronavirus.
- Der 37-Jährigen wird vorgeworfen, «Streit geschürt und Unruhe gestiftet» zu haben.
Eine chinesische Journalistin berichtete über die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in der Millionenmetropole Wuhan. Nun ist sie zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Das Urteil gegen die 37-jährige Zhang Zhan erging bei einem nur kurzen Gerichtstermin am Montag in Shanghai. Dies teilte einer ihrer Anwälte mit.
Vier Jahre Haft wegen Corona-Berichten
Die Frau war in dem Verfahren beschuldigt worden, mit ihren Berichten «Streit geschürt und Unruhe gestiftet» zu haben. Dies laut von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Gerichtsdokumenten. Die Journalistin hatte kritisch über die Reaktion der Behörden auf das neue Virus berichtet.
Im Mai wurde Zhang festgenommen. Ihr Gesundheitszustand ist nach Angaben ihrer Anwälte «extrem schlecht». Die Journalistin war im Juni in einen Hungerstreik getreten und wurde zwangsernährt.
In Wuhan war das Coronavirus Ende vergangenen Jahres erstmals bei Menschen festgestellt worden. Innerhalb weniger Wochen verbreitete es sich massiv in der Millionenmetropole.
Führung des Landes rühmt Kampf gegen Virus
Am 23. Januar wurde Wuhan dann von den Behörden abgeriegelt. In den folgenden Tagen wurde die Massnahme auf die gesamte Provinz Hubei ausgedehnt, in der Wuhan liegt. Von China aus verbreitete sich das Virus in die ganze Welt.
In China selbst wurde das Virus durch die rigorosen Abschottungs- und Quarantänemassnahmen jedoch weitgehend zurückgedrängt. Die Führung des Landes rühmt ihren Kampf gegen das Virus seit Monaten als grosse Erfolgsgeschichte.