Coronavirus: Chinesen forschten in Wuhan doch an Fledermäusen
Das Wichtigste in Kürze
- Woher das Coronavirus genau gekommen ist, ist bis heute ungeklärt.
- Die WHO schloss im März ein «Labor-Virus» aus, neue Videos zeigen das Gegenteil.
- Im Institut für Virologie in Wuhan sollen Fledermäuse für Forschung gezüchtet worden sein.
Stammt das Coronavirus von chinesischen Fledermäusen? Oder doch eher aus dem Labor? Diese Fragen beschäftigen die Welt seit Beginn der Pandemie und ist immer noch nicht abschliessend geklärt.
Bereits im März veröffentlichte die WHO eine Untersuchung, die besagt, dass ein «Laborvirus sehr unwahrscheinlich» sei. Doch die Untersuchung steht nun stark unter Beschuss.
Im Zentrum der Debatte steht jetzt WHO-Ermittler Peter Daszak, der sich den Medien gegenüber als Wortführer der internationalen Ermittlergruppe darstellte.
Coronavirus: Fledermäuse in Labors
Der britische Zoologe glaubte lange nicht, dass in chinesischen Labors Fledermäuse gezüchtet wurden. Er bestätigte auch mehrmals auf Twitter, dass sich in den Labors weder lebende, noch tote Fledermäuse befinden.
Seine Aussagen wurden jedoch kürzlich von der australischen Investigativjournalistin Sharri Markson widerlegt. Sie konnte Videomaterial der Aktivistengruppe «Drastic» ausmachen, die im Mai 2017 in chinesischen Laboren unterwegs waren.
Darauf zu sehen: Forschende, die mit Fledermäusen arbeiten! Nebst lebendigen Tieren wird auch erzählt, dass die Forschenden DNA-Proben von 15'000 Fledermäusen hätten. Und es stellt sich die Frage: Wie konnte der WHO-Trupp das übersehen?
Chinesisches Labor wurde nie gefragt
Nach vehementen Argumentationen gegen das Halten von Fledermäusen, musste Daszak doch einräumen: Bei der Untersuchung der WHO seien die chinesischen Forschenden gar nicht danach gefragt worden, ob sie im Wuhan-Labor Fledermäuse züchten.
«Ich wäre nicht überrascht, wenn sie Fledermäuse gezüchtet hätten», so der Zoologe auf Twitter. Denn dies sei gang und gäbe in Labors, die sich mit Virologie auseinandersetzen. «Ich weiss, dass das auch in anderen Ländern so gemacht wird.»