Die Zölle auf chinesische Elektroautos sollen kommen. Doch wie reagiert die Automobilindustrie und welche Folgen hat dies für Käufer?
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Die EU-Staaten machen den Weg frei für Zölle auch chinesische Elektroautos. - Depositphotos

Die EU-Kommission plant Strafzölle von bis zu 36,3 Prozent auf Elektroautos aus China. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, wie «Tagesschau» berichtet.

Für den Hersteller BYD sollen 17 Prozent, für Geely 19,3 Prozent und für SAIC 36,3 Prozent fällig werden. Die Zölle könnten Ende Oktober in Kraft treten und fünf Jahre gelten.

Grund dafür sind laut EU-Kommission unzulässige Subventionen für chinesische E-Auto-Hersteller.

Reaktionen auf die Zollpläne

Die chinesische Handelskammer bei der EU (CCCEU) verurteilt die angekündigten Strafzölle scharf. Wie «Tagesschau» meldet, spricht die CCCEU von einem «protektionistischen Ansatz» der EU-Kommission.

Elektroautos
Die Zölle reichen von 7,8% für in China gebaute Tesla-Fahrzeuge bis zu 35,3% für Autos von SAIC und anderen chinesischen Herstellern - Keystone

Auch deutsche Automobilkonzerne blicken besorgt auf die Entwicklung. Sie befürchten einen Handelskrieg, der den Absatz ihrer Produkte in China beeinträchtigen könnte.

Mercedes-CEO Ola Källenius hat sich explizit gegen die Zölle ausgesprochen. Auf LinkedIn schrieb er, dass die Massnahmen den Erfolg der Industrie und Arbeitsplätze gefährden würden.

Mögliche Lösung in Sicht

Verhandlungen zwischen China und der EU laufen bereits. Beide Seiten sollen sich auf einen Kompromiss geeinigt haben.

Demnach sollen chinesische Autobauer verpflichtet werden, ihre E-Autos in Europa zu Mindestpreisen anzubieten. Im Gegenzug würde die EU auf die Erhöhung der Zölle verzichten.

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Technische Teams beider Seiten arbeiten an einem flexiblen Preisverpflichtungsplan. Die Zeit drängt: Bis zum 30. Oktober wollen die EU-Staaten über dauerhafte Strafzölle abstimmen.

Folgen für E-Auto-Käufer

Sollten die Zölle in Kraft treten, könnten beliebte Modelle wie der MG4 deutlich teurer werden. Laut «Tagesschau» lag dieser im Mai knapp hinter dem VW ID.3 auf Platz zwei der Zulassungsstatistik.

Chinesische E-Autos sind laut EU-Schätzungen derzeit etwa 20 Prozent günstiger als in der EU hergestellte Modelle. Die Zölle könnten diesen Preisvorteil zunichtemachen.

Für Käufer bedeutet dies möglicherweise höhere Preise für chinesische E-Autos. Europäische Hersteller würden dadurch wettbewerbsfähiger, was die Auswahl beeinflussen könnte.

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