Hongkong verweigert australischer Journalistin Visum
Hongkong hat erneut einem ausländischen Medienvertreter ein Visum verweigert. Die australische Korrespondentin Sue-lin Wong darf nicht mehr einreisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hong Kong verweigert erneut einer Medienschaffenden die Einreise.
- Die australische Korrespondentin Sue-lin Wong hat kein Visum mehr erhalten.
- Seit den Protesten 2019 wird die Pressefreiheit in der Stadt zunehmend eingeschränkt.
Wie die Chefredakteurin der australischen Zeitung «The Economist» mitteilte, dürfe ihre Korrespondentin Sue-lin Wong nicht mehr in die Stadt zurückkehren. «Wir bedauern diese Entscheidung, die ohne eine Begründung getroffen wurde», sagte Chefredakteurin Zanny Minton Beddoes.
Sie forderte die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone auf, den Zugang für die ausländische Presse aufrechtzuerhalten. Dieser sei «für Hongkongs Ansehen als internationale Stadt unerlässlich». Zahlreiche Medien, darunter auch die Nachrichtenagentur AFP, haben in Hongkong ein regionales Zentralbüro.
Pressefreiheit in Hong Kong zunehmend eingeschränkt
Die Pressefreiheit in der chinesischen Sonderverwaltungszone war seit den Demokratie-Protesten im Jahr 2019 zunehmend beschnitten worden. In den vergangenen Jahren hatte Hongkong mindestens drei ausländischen Journalisten die Einreise verweigert. Die «New York Times» verlegte Teile ihrer Asien-Zentrale nach Südkorea. Zuvor war es mehrfach zu Verzögerungen bei der Erteilung von Visa gekommen war.
Dem Korrespondenten der «New York Times», Chris Buckley, war im vergangenen Jahr eine Verlängerung seines Visums verweigert worden. Dies, nachdem er vom chinesischen Festland ausgewiesen worden war. Auch der Journalist Victor Mallet von der Zeitung «Financial Times» erhielt 2018 keine Verlängerung seines Visums.
Der früheren britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China im Jahr 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden. Dazu zählt die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Die Opposition wirft Peking jedoch vor, sich zunehmend in Hongkongs Angelegenheiten einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen.