Männer sind anfälliger für Coronavirus
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler glauben, dass Männer anfälliger für das Coronavirus sind als Frauen.
- Grund dafür sei ein schwächeres Immunsystem, das schlechter auf Krankheiten reagiere.
Männer könnten anfälliger für das neuartige Coronavirus sein als Frauen, glauben Wissenschaftler. Grund dafür sei ein schwächeres Immunsystem, das schlechter auf Krankheiten reagiere.
Weltweit haben sich bisher über 48'000 Menschen mit der Lungenkrankheit aus China angesteckt, über 1300 sind daran gestorben. Etwa zwei Drittel der 99 Infizierten, die letzten Monat in ein Spital in der chinesischen Stadt Wuhan eingeliefert wurden, waren Männer. Das schrieb die Wissenschaftsjournalistin Anjana Ahuja in einem Artikel für die «Financial Times». Dabei berief sie sich auf eine Studie von Lancet, die am Ende Januar veröffentlicht worden war.
«Auffällige Diskrepanz»
«Es ist eine auffällige Diskrepanz», schrieb sie. «Es zeichnet sich ein Bild vom Covid-19 als neuartigen Erreger ab, der unverhältnismässig stark ältere Männer gefährdet. Besonders jene mit Herzkrankheiten oder Diabetes sind betroffen.»
Und: «Die Beobachtungen tragen zu wachsenden Beweisen dafür bei, dass Männer immunologisch gesehen das schwächere Geschlecht sind», schreibt Ahuja weiter. Ein möglicher Grund für die Unterschiede zwischen Männern und Frauen könnten etwa die hormonellen Unterschiede sein.
Stanley Perlmann, Immunologe an der Universität von Iowa (USA), geht davon aus, dass Hormone, darunter auch Östrogen, eine mögliche Verteidigung gegen das Virus sein könnten.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben Frauen in der Regel sechs bis acht Jahre länger als Männer.