Spurlos verschwunden: Chinesische Tennisspielerin ist untergetaucht
Peng Shuai hat ein Missbrauchsvorwurft gegen den ehemaligen chinesischen Vize-Premier erhoben. Nun ist die Tennisspielerin spurlos verschwunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Damentennis-Organisation WTA fordert eine Untersuchung des Falles gegen Zhang Gaoli.
- Die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai beschuldigt in eines sexuellen Übergriffes.
Nach den Vorwürfen eines sexuellen Übergriffs der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai hat die Damentennis-Organisation WTA eine Untersuchung des Falles gefordert. Schuldig sei der ehemalige chinesische Vizepremier Zhang Gaoli. Man verfolge die jüngsten Ereignisse in China mit grosser Sorge, wurde WTA-Chef Steve Simon am Sonntagabend in einer Mitteilung zitiert.
«Peng Shuai und alle Frauen verdienen es, angehört und nicht zensiert zu werden.» Die Vorwürfe müssten mit grösster Ernsthaftigkeit behandelt werden, so Simon.
Post wurde nicht verifiziert
Die 35-Jährige hatte Anfang November über ihren Account im sozialen Netzwerk Weibo offenbart: Über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Unterbrechungen sei sie eine Beziehung mit dem verheirateten Politiker eingegangen. In dem Beitrag ist von Liebe und Zuneigung die Rede, aber auch von mindestens einem ungewollten sexuellen Übergriff.
Die Echtheit des Postings, das wieder gelöscht worden war, konnte von der Deutschen Presse-Agentur nicht verifiziert werden. In dem Beitrag hiess es, dass Peng Shuai keine Beweise für ihre Anschuldigungen vorlegen könne.
Peng Shuai wirbelt so einiges auf
Der 75-jährige Zhang Gaoli war von 2013 bis 2018 Vizepremier. Von 2012 bis 2017 war er Mitglied des ständigen Ausschusses des Politbüros und damit einer der mächtigsten Politiker des Landes.
Bei den Anschuldigungen handelte es sich um den ersten Fall, in dem ein prominenter Regierungsbeamter ins Kreuzfeuer gerät. Dies seit die #MeToo-Bewegung 2018 in China Einzug gehalten hat. Seitdem waren unter anderem in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Geschäftswelt einige wenige Fälle ans Licht geraten. Man erwarte, dass der Fall angemessen untersucht werde, schrieb Simon.
Spielerin mittlerweile spurlos verschwunden
Dies bedeute, dass die Anschuldigungen «vollständig, fair, transparent und ohne Zensur» untersucht werden müssten. Die Gesundheit und Sicherheit der Spielerinnen habe absolute Priorität. «Wir sprechen das an, damit es Gerechtigkeit geben kann», so Simon.
Mittlerweile ist die Tennisspielerin übrigens spurlos von der Bildfläche verschwunden. Nach ihren Vorwürfen und dem Missbrauchs-Vorwurf gegen den Politiker ist sie offenbar abgetaucht. Seit mehreren Tagen wurde sie nicht mehr gesehen und erste Sorgen über ihre Sicherheit wurden geäussert.