Vatikan erzielt Abkommen mit China über Ernennung von Bischöfen
Die Staatskirche Chinas erkennt den Papst nicht als Autorität an, während ihm die Untergrundkirche die Treue hält.
Das Wichtigste in Kürze
- Peking und der Vatikan streiten über die Führung der katholischen Kirche in China.
- Im Mittelpunkt steht die Frage, wer die Bischöfe ernennen darf.
Der Vatikan hat nach jahrzehntelangem Streit mit China ein vorläufiges Abkommen zur Ernennung von Bischöfen geschlossen. Das «provisorische Abkommen» sei das Ergebnis eines langen Verhandlungsprozesses, teilte der Vatikan heute Samstag mit.
Ziel sei, für die Katholiken in China Bischöfe zu haben, die sowohl in «Einheit mit Rom stehen, als auch von den chinesischen Autoritäten anerkannt werden», so Papstsprecher Greg Burke. Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Der Streit mit Peking über die Führung der katholischen Kirche schwelt seit Langem. Im Mittelpunkt steht die Frage, wer die Bischöfe ernennen darf.
Untergrundkirche hält die Treue
Die Staatskirche erkennt den Papst nicht als Autorität an, während ihm die Untergrundkirche die Treue hält. Von den mehr als zehn Millionen Katholiken in China entzieht sich mehr als die Hälfte der Kontrolle des Staates und steht loyal zum Papst, wofür viele auch verfolgt werden.
Nach ihrer Machtübernahme hatten die Kommunisten 1949 die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen. Der Papst, der noch nie zu einem Besuch nach China reisen konnte, hat wiederholt erklärt, die Spaltung der Kirche überwinden zu wollen.