Apple Keynote: Eigene CPUs, neue Features bei iOS und MacOS Big Sur
Die heutige Apple Keynote strotzte nur so vor Neuigkeiten: neues iOS, besseres Siri und Umstellung auf firmeneigene Prozessoren. Das Wichtigste im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Montagabend fand die Apple Keynote zur diesjährigen WWDC statt.
- iOS 14 und MacOS Big Sur kommen mit einer enormen Anzahl neuer Features.
- Zudem wurde endlich der Umstieg auf firmeneigene Chipsätze für Mac-Produkte verkündet.
Die heutige Apple Keynote war ungewöhnlich umfangreich. Zahlreiche Teamleiter kamen zu Wort und stellten jeweils neue Features für die verschiedenen Betriebssysteme und Apps vor.
Zu guter Letzt gab es dann noch die von vielen erhoffte Ankündigung: Apple wird künftig voll und ganz auf firmeneigene Prozessoren setzen. Die Präsentation der Keynote war filmisch hochwertig inszeniert und definitiv kein Live-Event.
Apple mit klarer Botschaft: Black Lives Matter
Doch der Reihe nach. Den Anfang machte Apple-CEO Tim Cook mit Worten zur Ermordung des Afroamerikaners George Floyd. Cook betonte, dass Apple die Black Lives Matter-Bewegung unterstütze.
Apple iOS 14
Mit dem kommenden Betriebssystem für das iPhone werden einige Dinge grundlegend verändert. Die sogenannte App Library hält Einzug, organisiert Apps automatisch in verschiedenen Ordnern. Auch kann der Nutzer künftig, wenn gewünscht, alle Seiten des Home-Screens gleichzeitig anzeigen lassen.
Widgtes gibt's neu in anpassbaren Grössen. Auch die Position kann der Nutzer frei bestimmen. Ein Widget kann sogar zum Home Screen zwischen die Apps bewegt werden. Das Highlight: je nach Uhrzeit zeigen die Widgets auf Wunsch verschiedene Dinge an.
So kann ein Widget morgens die Nachrichten einblenden und ab einer bestimmten Uhrzeit automatisch zum Kalendermodus wechseln. Am Abend kann das Widget dann beispielsweise die für den User wichtigsten Aktienkurse einblenden.
Neuerungen gibt es auch bei den Videos, wobei «Neuerung» hier rein Apple-bezogen ist. Denn Videowiedergaben zu minimieren und über anderen Anwendungen abzuspielen, war schon lange bei Android möglich.
Siri
Wer eine Siri-Anfrage tätigt, wird künftig nicht zum Siri-Screen geführt. Stattdessen kann der digitale Assistent Anfragen wie «starte App x» oder «mache Termin y» direkt ausführen. Dies, ohne dass die aktuelle Ansicht von der Siri-Anwendung überdeckt wird. Auch Audioaufnahmen, die sich teilen lassen, sind nun direkt via Siri möglich.
Apple Translate
Mit der neuen Übersetzungs-App soll der sprachübergreifende Austausch zwischen zwei Personen einfacher denn je werden. Praktisch Live kann die App Gesprochenes übersetzen. Dabei erkennt die App sogar anhand der Sprache, welche Person gerade am Sprechen ist.
Memojis und Apple Maps
Die Apple-eigenen Emojis sind nun auf noch mehr Weisen frei konfigurierbar. Auch Apple Maps wurde von Grund auf verbessert. So können beim Reisen künftig umweltfreundliche Wege berücksichtigt und der sich daraus ergebende ökologische Fussabdruck gemessen werden.
Ist der Anwender mit dem Velo unterwegs, kann er sogar angeben, ob er direkte aber dafür anstrengende Wege vorzieht. Alternativ sind dann längere Wege mit weniger Steigungen auswählbar.
Auch für den Einsatz in E-Autos wurde Apple Maps optimiert. Hier wird bei der Reise der Akkustand des Autos mit Angabe der nächsten Ladestation berücksichtigt.
Unabhängig davon informiert Apple Maps auf Wunsch, wo es in der Umgebung besonders saubere Luft hat.
Apropo Auto: Künftig wird das iPhone als elektronischer Autoschlüssel dienen, Nau.ch berichtete.
App Clips
Mit App Clips entfällt das umständliche Suchen nach der richtigen App für die aktuelle Situation. Wer beispielsweise vor einem App Clips unterstützenden Produkt mit QR-Code steht, kann diesen ganz einfach scannen. Schon wird die dazugehörige App vorgeschlagen. App Clips funktioniert auch via NFC.
iPad OS
Hier werden Nutzer praktisch alle Neuerungen von iOS 14 antreffen. Hinzu kommen jedoch einige Bonus-Features. Während Organisation von Fotos, Kalender-Einträgen und Musik verbessert wurden, erhält Apple Pencil mit «Scribbles» völlig neue Einsatzgebiete. So kann in jedes Textfeld auf iPad OS mit dem elektronischen Stift geschrieben werden.
Und auch bei der Notizen-App gibt es Neues: Wer eine Telefonnummer als handgefertigte Notiz speichert, wird diese direkt in der Kontaktliste abspeichern können.
Die App erkennt sogar handgeschriebenes Chinesisch und andere Sprachen. Und zeichnet ein Nutzer etwas ungeschickt ein Fünfeck, wird auch dieses erkannt und mit einem gleich grossen jedoch geradlinigen ersetzt.
AirPods (Pro)
Die Kopfhörer aus dem Hause Apple (Hier im Nau-Test) erhalten zwei interessante Neuerungen. Wer auf seinem iPhone ein Youtube-Video guckt und spontan zum MacBook wechselt, muss sich künftig nicht um die Neuverbindung kümmern. Die Geräte erkennen den Switch, das MacBook verbindet mit den Airpods.
Für die Airpods Pro gibt es innovativen virtuellen Surroundsound. Das Spezielle: Dreht der Anwender etwa während eines Films seinen Kopf nach rechts, werden die Soundrichtungen dem entsprechend angepasst.
Heisst: bei einer 180 Grad Drehung erklingt der Ton, der im Film von «links» kommt auf dem rechten statt linken Ohr. Denn die Bildquelle ist ja noch am selben Ort.
Apple Watch OS
Die Watch Faces können künftig auch Informationen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und ähnliches darstellen. Die Uhr erkennt künftig, ob der Nutzer tanzt oder joggt.
Zudem wird Schlaf-Tracking eingeführt. Der User wird dabei unterstützt, zur geeigneten Zeit ins Bett zu gehen. Sogar das Händewaschen erkennt die Apple Watch mit dem neuen Watch OS.
MacOS Big Sur
Auch mit dem neuen MacOS halten verbesserte Apple Maps und Widgets Einzug. Das grösste Update findet sich beim Webbrowser Safari. Dieser ist bei kürzlich besuchten Webseite nun angeblich 50 Prozent schneller als Google Chrome.
In allen Aspekten sei der Umgang mit Datenschutz grundlegend verbessert worden.
Umstellung auf Chipsätze von Apple
Zu guter Letzt kündigte Tim Cook das an, was viele erwartet hatten: Apple setzt künftig voll und ganz auf firmeneigene Prozessoren, genannt «Apple Silicion». Diese kommen mit verbesserter On-Board GPU, welche auch beim Gamen Spass machen sollen.