Das Oppo Find N im Nau.ch-Test — das bessere Foldable?

Dayan Pfammatter
Dayan Pfammatter

China,

Mit dem Find N fordert Oppo den Foldable-Markt zum Umdenken. Der andere Formfaktor birgt einige Vorteile, ist aber noch nicht ganz perfekt.

Oppo Find N
Das Oppo Find N dürfte den Markt der Foldables ordentlich aufmischen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Jahren der Entwicklung lanciert auch Oppo sein erstes faltbares Handy.
  • Das Oppo Find N zeigt, wie ein Foldable mit alternativem Formfaktor aussehen kann.
  • Mit seiner Form ist das Gerät sowohl geschlossen als auch offen unverhofft praktisch.

Die Welt der faltbaren Smartphones steckt immer noch etwas in den Kinderschuhen. Vor allem in Sachen Formfaktor scheint es noch keinen klaren Konsens zu geben, jeder Hersteller hat eine etwas andere Vision. So auch Oppo: Der China-Hersteller versucht sich mit dem Find N an einem wirklich kompakten Phone mit grossem Screen. Und setzt damit vielleicht einen wichtigen Grundpfeiler.

Oppos erstes Foldable ist ein Flaggschiff

Im Vorfeld muss ich noch etwas erwähnen: Das Oppo Find N ist in China bereits erhältlich, ob es aber je nach Europa kommt, ist fraglich. Möglicherweise wird es hierzulande nie in den Handel kommen. Das macht dieses Gerät aber nicht im Geringsten unwichtig. So — jetzt zum eigentlichen Review:

Oppo Find N Design
Schon nur vom Design her ist das Oppo Find N ein ordentlicher Hingucker. - Nau.ch

In Zahlen ist das Oppo Find N ordentlich beeindruckend: Snapdragon 888, 12 Gigabyte Arbeitsspeicher, 512 GB und 4500 Milliamperestunden stehen keinem Spitzen-Handy nach. Und tatsächlich läuft das Smartphone im Alltag einwandfrei, Ruckler und Aufhänger sind beim Find N praktisch nicht existent.

Ein grosses Highlight ist der Akku, der einen Arbeitstag locker durchmacht und bis Feierabend nur auf die halbe Kapazität sinkt. Dank SuperVOOC mit 33 Watt wird der Akkumulator auch zügig wieder aufgeladen.

Oppo Find N Screen
Von aussen hat das Oppo Find N ähnliche Masse wie etwa ein iPhone 13 mini, also sehr kompakt. - Nau.ch

Das Oppo Find N mit strahlenden Screens

Die Displays sind auf beiden Seiten mehr als suffizient. Auf der Aussenseite gibt es kompakte, aber durchaus brauchbare 5,49 Zoll an AMOLED-Screen. Die Bildwiederholrate ist hier aber auf 60 Hertz limitiert.

Oppo Find N Screen
Geöffnet ist das Find N ein richtiges kleines Tablet. - Nau.ch

Weitaus beeindruckender ist aber die Innenseite mit ganzen 7,1 Zoll an LTPO-AMOLED, was eine variable Wiederholrate bis 120 Hz ermöglicht. Der Innen-Screen stammt dabei aus dem Hause Samsung, was sich auch bemerkbar macht. Im Gegensatz zum südkoreanischen Konkurrenten ist der Falz aber viel weniger störend, praktisch nicht spürbar.

Von diesem faltbaren Bildschirm macht auch die Software gebührend Gebrauch. So können Apps wahlweise in 16:9-, 4:3-, oder Vollformat angezeigt werden, je nachdem, was besser passt. Mit der Grösse sind natürlich auch zwei Apps nebeneinander kein Problem. Je nach Anwendung gibt es zudem einen Laptop-Modus, der das Interface auf die zwei Hälften aufteilt.

Mit 50-MP-Hauptsensor, 16-MP-Ultraweitwinkelobjektiv und 13-MP-Teleobjektiv ist das Find N auch in der Lage, mehr als Instagram-taugliche Bilder zu schiessen.

Hinzu kommen noch zwei Selfiekameras, eine auf der Vorderseite und eine auf der Innenseite, mit je 32 MP. Diese sind jedoch etwas überflüssig, da ja mit der Hauptkamera auch Selfies geschossen werden können, mit höherer Qualität. Zumindest zur Gesichtserkennung und eventuell für Videocalls können diese jedoch noch praktisch sein.

Oppo und die Zukunft der Foldables

Das Oppo Find N kann wohl am besten als Kombination aus iPhone mini und iPad mini beschrieben werden. Zumindest vom Formfaktor her. Oppo bietet hier eine ganz eigene Interpretation eines Foldables. Und das Potenzial ist nicht von der Hand zu weisen.

Oppo Find N
Das Oppo Find N dürfte trotz China-Exklusivität eines der wichtigsten Phones im Foldable-Markt sein. - Nau.ch

Anders als bei anderen Herstellern ist das Oppo-Falthandy offen und auch geschlossen sehr gut nutzbar. Die Welle von Foldables stellt Smartphone-Hersteller erstmals seit dem ersten iPhone wieder vor eine Herausforderung: Wie hat ein Handy auszusehen, was ist der richtige Formfaktor? Ich denke, Oppo ist der Antwort hier sehr nahe.

Liegt die Zukunft der Smartphones in den Foldables.

Für meinen Geschmack dürfte das Gerät sogar noch etwas grösser sein, aber mit demselben Seitenverhältnis. Sprich eine Kombination aus iPhone und iPad, ohne mini. Vielleicht können wir ja auf ein Gerät à la «Find N Pro» hoffen. Zu schade, dass das Find N hierzulande wohl nicht startet, den Falthandy-Markt ordentlich aufmischen dürfte es aber trotzdem.

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