Huawei will Google-Apps anbieten

Letztes Jahr haben die USA zahlreiche Sanktionen gegen China erlassen. Dem Tech-Konzern Huawei wirft die US-Regierung zudem Spionage vor, weswegen die Firma unter zusätzlichen Sanktionen leidet: Vielen US-Unternehmen wurde gänzlich verboten, mit Huawei zu kooperieren.

Da Google eine US-Firma ist, fehlen auf neueren Huawei-Smartphones sämtliche Google-Apps. Damit sind die Huawei-Handys für einen Grossteil der Nutzer im westlichen Markt uninteressant.

Der Suchmaschinist hat für eine Ausnahmeregelung einen Antrag bei den zuständigen Behörden eingereicht. Ob und wann dieser genehmigt wird, ist unklar.

Auch lässt sich nicht ausschliessen, dass der Antrag bereits abgelehnt und dies von Google schlicht nicht kommuniziert wurde.

Doch Huawei sucht weiter nach Möglichkeiten, Google-Apps trotz Sanktionen auf seinen Smartphones anbieten zu können. Offenbar ist nicht auszuschliessen, dass Google-Dienste dereinst im firmeneigenen App Store erhältlich sind.

In einem Interview mit «CNBC» äusserte sich ein Huawei-Kader wie folgt, «WinFuture» berichtete: «Wir hoffen, dass die Google-Dienste über unsere AppGallery verfügbar gemacht werden. Auf dieselbe Weise, wie Google seine Dienste im App Store von Apple anbietet.»

Wie genau sich Huawei dies vorstellt, ist völlig unklar. Feststeht, dass Google wie auch Huawei alles daran setzen, die von Donald Trump erlassenen Regelungen auszuhebeln. Für beide Parteien ist viel Geld im Spiel.

Trotz allem geht es Huawei gut. Der grösste Markt ist China. Und wurden Google-Apps bereits vor den US-Sanktionen nur selten benutzt.

So kam es, dass der Absatz im dritten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal gar um 29 Prozent gesteigert wurde. Dies während Konkurrent Apple einen Rückgang von 7 Prozent einsteckte.

Doch nicht nur der chinesische Markt war hier ausschlaggebend: Das Huawei P30 war 2019 weltweiter Verkaufsschlager. Veröffentlicht wurde es noch vor Inkrafttreten der US-Sanktionen.