Der Chip-Spezialist Qualcomm will dem Platzhirsch Intel dessen Führungsposition im PC-Geschäft streitig machen.
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Das Logo von Qualcomm prangt am Sitz der US-Firma. - Keystone

Aktuell dominieren bei Windows-Computern Prozessoren, die mit Intel-Technologie kompatibel sind. Bei Smartphones und Tablets setzte sich dagegen die Architektur des britischen Chip-Designers Arm durch.

Nachdem Apple bei seinen Mac-Computern den Umstieg auf Prozessoren aus eigener Entwicklung auf Basis von Arm-Technologie einleitete, will Qualcomm nun auch den Markt für Windows-PCs in diese Richtung treiben.

«Der Übergang zu Arm-Technologie ist unausweichlich», sagte Qualcomm-Chef Cristiano Amon am Dienstag auf der Technik-Messe CES in Las Vegas.

Windows-Geräte mit Arm-Prozessoren gibt es zwar schon seit einigen Jahren. Sie wurden bisher aber von Einschränkungen bei den Funktionen zurückgehalten. Amon räumte ein, dass es Skeptiker gebe. Aber die PCs veränderten sich. Ihre nächsten Generationen würden anders sein als aktuelle.

Apples Mac-Computer mit hauseigenen Prozessoren wurden von Experten für Schnelligkeit und Stromeffizienz gelobt. Intel konterte mit einer vergleichenden Werbekampagne, die Einschränkungen im Vergleich zu Prozessoren des Chipkonzerns hervorhob. Apple sieht einen grossen Vorteil darin, eine einheitliche Chip-Plattform in iPhones, iPad-Tablets und Mac-Computern zu haben.

Intel zeigte sich auf der CES entschlossen, seinen Platz im PC-Markt zu verteidigen. Der Konzern stellte in Las Vegas mehrere Prozessoren seiner neuen Chipgeneration für verschiedene Geräteklassen vor.

Intel war in den vergangenen Jahren durch Probleme im Produktionsprozess für neue Prozessoren gebremst worden. Dadurch konnte der kleinere Rivale AMD Boden gutmachen. AMD setzt im PC-Geschäft allerdings anders als Qualcomm vor allem auf Intel-kompatible Chips und strebt damit keinen radikalen Umbruch an.

Von Qualcomm kommen die Prozessoren zahlreicher Android-Smartphones. Das Unternehmen ist auch stark bei 5G-Modems zur Verbindung ins Mobilfunknetz und liefert sie unter anderem auch für Apples iPhones.

Der Chipkonzern will in Zukunft auch eine grössere Rolle im Autogeschäft spielen und gab auf der CES Deals mit Volvo, Honda und Renault bekannt. Qualcomm eröffnete zudem ein technisches Entwicklungsbüro für Berlin für Kooperationen mit der Autobranche.

Einen weiteren Zukunftsmarkt sieht Qualcomm in AR-Brillen (Augmented Reality), die digitale Inhalte in reale Umgebungen einblenden können. Die Firma werde hier einen speziellen Chip für eine neue Brille von Microsoft entwickeln.

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