Ray Ban Stories: Das wissen wir über die neue Datenbrille
Die Ray Ban Stories kommen bald auch in die Schweiz. Aber was kann die Datenbrille von Facebook überhaupt und wie steht es um den Datenschutz?
Das Wichtigste in Kürze
- Ray Ban stellt in Zusammenarbeit mit Facebook die Ray Ban Stories vor.
- Die Datenbrille kommt mit Mikrofon, Lautsprecher und zwei Kameras daher.
- Mit Hinblick auf den Datenschutz wirft das für viele Menschen Fragen auf.
Vor wenigen Tagen stellte das soziale Netzwerk Facebook die Ray Ban Stories vor. Diese wurden in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen kultigen Brillen-Hersteller aus den USA entwickelt.
Eine Sonnenbrille also im ikonischen «Ray Ban»-Look, inklusive Mikrofon, Lautsprecher und zwei Kameras. Wahlweise gibt es Polaroid-Gläser, Korrektur-Gläser und so weiter. Features: Aufnahme von Fotos und Videos, wahlweise über Knopfdruck oder Sprachbefehl, führen von Telefonaten und ganz einfaches Musik-Hören.
Die Kameras verfügen jeweils über eine Auflösung von 5 Megapixeln. Kostenpunkt: 300 Dollar aufwärts. Für ein brandneues Tech-Gadget dieser Marken erschwinglich. Dafür nicht an Bord ist ein Augmented Reality Display, sprich: In den Brillen-Gläsern lassen sich keine digitalen Inhalte einblenden.
Ray Ban Stories – Und was ist mit dem Datenschutz?
In einem rund neun Minuten langen Video erklärt Facebook-CEO Mark Zuckerberg, was es mit der Brille auf sich hat. Datenschutz-Bedenken versucht er aus dem Weg zu räumen. Zum Beispiel, indem er darauf hinweist, dass eine weisse LED signalisiert, alsbald die Brille Video aufzeichnet.
Nach mehreren Datenschutz-Skandalen bei Facebook stellt sich berechtigterweise die Frage: Wie sicher ist die Brille wirklich und was löst sie bei den Leuten aus? Das «Wallstreet Journal» unternahm ein soziales Experiment und schickte eine Journalistin mit Ray Ban Stories durch die Stadt.
Sie ging auf Menschen zu, filmte diese und erfragte im Anschluss, ob ihnen aufgefallen war, gefilmt worden zu sein. In den meisten Fällen sei den Versuchskaninchen nicht bewusst gewesen, dass die Brille über eine Kamera verfügt. Fazit: «Das weisse LED ist zu klein, zu unscheinbar.»
Die Aufnahme-Dauer der Brille ist auf 30 Sekunden beschränkt. Für Facebook ein weiteres Argument, der für den Datenschutz spreche. Auch die Kino-Branche dürfte diesen Entscheid zu schätzen wissen.
Gleichzeitig ist klar, dass Facebook mit der Beschränkung der Aufnahme-Dauer Social-Media und insbesondere Instagram-Nutzer anspricht, welche Reels teilen. Nachvollziehbarerweise wird nicht mit einer Kompatibilität zu Konkurrenten wie TikTok geworben. Doch lassen sich die Kurzvideos auf jeder beliebigen Plattform teilen.
Ray Ban Stories lässt sich nur mit Facebook-Konto nutzen
Getätigte Aufnahmen werden ausserdem nicht direkt an die Facebook-Server übermittelt. Stattdessen werden sie in die «Facebook View»-App auf dem Smartphone geladen.
Hier können Nutzer ihre Aufnahmen entweder in diversen Netzwerken teilen. Oder aber sie können ihre Aufnahmen direkt auf dem Smartphone ganz lokal speichern. Für die Nutzung der Brille ist eine Facebook-Account jedoch obligatorisch.
Geladen wird die Brille mit dem mitgelieferten Lade-Case. Einmal laden ermöglicht gemäss Facebook die Aufnahme und Synchronisation von 200 Fotos oder 50 Videos. Der Speicherplatz ist mit seinen vier Gigabyte jedoch ziemlich beschränkt.
Derzeit ist die Brille nur in ausgewählten Staaten, unter anderem in den USA, erhältlich. Von einem baldigen Launch «in anderen Teilen der Welt» ist die Rede, die Schweizer Seite schon teilweise aufgeschaltet.
Denkbar, dass regulatorische Abweichungen in Schweiz und EU-Raum gegenüber USA u.Co hier zu einer Verzögerung führen.