Roaming: Weiterhin keine Gebühren innerhalb der EU
Seit 2017 gibt es keine Gebühren für Roaming innerhalb der EU. Nun wurde mitgeteilt, dass diese Regelung weitere 10 Jahre bestehen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Verbraucher in der EU werden zehn Jahre vom Wegfall der Roaming-Gebühren profitieren.
- EU-Staaten und das Europaparlament haben sich auf eine Verlängerung der Regel geeinigt.
- Verbraucher begrüssen das gebührenfreie Roaming in der EU.
Urlaub in Griechenland oder eine Geschäftsreise nach Rumänien: Seit 2017 müssen Verbraucher keine Angst mehr vor der Handy-Rechnung haben. Nun sollen die EU-Regeln um zehn Jahre verlängert werden.
Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich in der Nacht zum Donnerstag: Die populären Regeln werden über Juni 2022 hinaus verlängert. Dies teilten beide Seiten mit. Verbraucherschützer begrüssten die Einigung, forderten aber weitere Verbesserungen.
Die Roaming-Gebühren entfallen seit dem 15. Juni 2017 in den 27 EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen. Somit können Verbraucher auf Reisen mit ihrem Handy zu den gleichen Kosten telefonieren, surfen oder SMS schreiben wie zu Hause. Ein Foto im Familien-Chat vom griechischen Strand zu senden, oder ein Anruf aus Paris birgt also kein Risiko von Mehrkosten.
Umfragen zufolge ist die EU-Regelung zu Roaming bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr beliebt. Eigentlich wäre sie Mitte kommenden Jahres ausgelaufen, die EU-Kommission schlug jedoch vor, sie zu verlängern.
Einige Regeln geändert
Die Einigung vom frühen Donnerstagmorgen sieht zudem Änderungen der bestehenden Regeln vor. So soll Verbraucherinnen und Verbrauchern im Ausland wann immer möglich die gleiche Qualität der Dienste zur Verfügung stehen. «Absichtliches Herunterdrosseln gehört somit der Vergangenheit an», sagte die österreichische EU-Abgeordnete und Chefverhandlerin des Parlaments Angelika Winzig.
Zudem sollen die Preise, die Netzbetreiber sich gegenseitig für das Roaming in Rechnung stellen, weiter deutlich gesenkt werden. Auch der Notruf soll kostenlos kontaktiert werden können.
Weitere Kostenbegrenzungen von Roaming in Bearbeitung
Es seien gute Nachrichten, dass die Gebühren für Roaming weiterhin wegfallen und die Netzqualität noch verbessert werden soll. Das sagte Ursula Pachl vom europäischen Verbraucherverband Beuc. Zugleich beklagte sie jedoch, dass die Einigung die Kosten für Anrufe aus der Heimat ins EU-Ausland aussen vor lasse. Diese seien in der EU zwar mittlerweile gedeckelt, aber im Vergleich zu Inlandstarifen immer noch exorbitant hoch.
«Verbraucher müssen noch unverhältnismässige Zuschläge zahlen, wenn sie jemanden anrufen oder eine SMS senden, der in einem anderen EU-Land lebt.» So Pachl. Bei Anrufen ins EU-Ausland werden maximal 19 Cent pro Minute fällig.
Eine SMS kostet maximal 6 Cent. Die EU-Kommission soll der Einigung vom Donnerstag zufolge nun prüfen, ob eine weitere Begrenzung der Kosten notwendig ist.
All das muss noch vom Rat der EU-Staaten sowie dem Europaparlament bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie.