Wohnhaus aus 3-Druck in Westfalen (D) eröffnet
In Beckum (D) ist das erste Einfamilienhaus direkt aus dem 3-Drucker eingeweiht worden. Das Einfamilienhaus hat rund 160 Quadratmeter Wohnfläche.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Beckum ist das erste Wohnhaus aus dem 3D-Drucker offiziell eröffnet worden.
- Das Pilotprojekt soll die künftige Bauindustrie vorantreiben.
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) lobte bei dem Termin die «weitreichende Vorbildfunktion» des Pilotprojektes. Das neue Bauverfahren verspreche Zeitgewinn und eine «Verschlankung der Bauabläufe». Dies sei vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Branche ein entscheidender Vorteil. Zudem könnten bisher besonders aufwendige Formen wie Rundungen leichter umgesetzt werden.
Das zweigeschossige Einfamilienhaus hat rund 160 Quadratmeter Wohnfläche. Beim Bau trägt der 3D-Drucker aus einer Düse Spezialmörtel und Beton digital gesteuert in jeweils zentimeterdicken Schichten auf. Der Drucker sei flexibel einsetzbar und schneller, weil nicht mehr Stein auf Stein gesetzt werden müsse. Er schaffe einen Quadratmeter in fünf Minuten, so das Ministerium.
NRW förderte 3-Druck-Projekt mit 200'000 Euro
NRW hat das Projekt nach Einzelprüfungen genehmigt und es mit knapp 200'000 Euro gefördert. «Jetzt gilt es, Erfahrungen mit dem Bauwerk zu sammeln und den Herstellungsprozess auf dem Markt zu etablieren. Nur mehr Wohnraum sorgt für günstige Mieten», sagte Scharrenbach.
Das Landesministerium erhofft sich von dem Projekt Erfahrungen, die beispielgebend für die gesamte Baubranche sein dürften. In mehreren anderen Ländern, etwa in den USA oder Belgien, stehen bereits Gebäude aus dem Drucker.
Laut Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ist «jeder Vorstoss, der zu einem deutlich schnelleren Bauen führt», grundsätzlich zu begrüssen. Gerade bei bezahlbarem Wohnen und sozialem Wohnungsbau bestehe ein grosses Defizit, da könne der 3D-Drucker hilfreich sein.