Mutmassliche Mitglieder der 'Ndrangheta wurden heute Mittwoch verhaftet. Darunter ein Gastwirt in Deutschland.
Polizisten stehen in einem Eiscafé im Citypalais in der Duisburger Innenstadt.
Ermittler in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien sind mit einer grossangelegten Razzia gegen Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation 'Ndrangheta vorgegangen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Razzia in Europa wurden 90 mutmassliche Mitglieder der 'Ndrangheta festgenommen.
  • Die kriminelle Vereinigung ist die grösste Italiens und agiert international.
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Bei der grossangelegten Razzia gegen die italienische Mafia hat die Polizei einen der mutmasslichen Haupttäter in Nordrhein-Westfalen verhaftet. Der 45 Jahre alte Gastwirt sei am frühen Morgen in Pulheim bei Köln von den Ermittlern aus dem Schlaf gerissen worden, sagte ein Polizeisprecher heute Mittwoch. Der Besitzer einer Osteria werde der Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation beschuldigt, ausserdem soll er beteiligt gewesen sein an «Kokainhandel in sehr, sehr umfangreichen Masse».

Ermittler gingen in den Morgenstunden in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Belgien gegen Mitglieder der italienischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta vor. Mit dem Gastwirt wurden insgesamt 90 mutmassliche 'Ndrangheta-Mitglieder festgenommen, es gab zahlreiche Durchsuchungen, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. Ihnen würden «schwere Straftaten» vorgeworfen, teilte die italienische Polizei mit. Dazu zählten die Bildung einer kriminellen Vereinigung und internationaler Drogenhandel.

Mafia agiert international

Die 'Ndrangheta hat ihren Ursprung im süditalienischen Kalabrien, aber die Organisation hat ihre kriminellen Machenschaften längst auf ganz Italien und ins Ausland ausgeweitet. Nach Angaben der italienischen Behörden ist sie die einzige Mafiaorganisation, die auf allen Kontinenten präsent ist.

Erst am Dienstag war der italienischen Polizei ein Schlag gegen die sizilianische Mafiaorganisation Cosa Nostra gelungen: Sie nahm deren neuen Chef Settimino Mineo sowie mehr als 40 weitere Verdächtige fest.

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