Alexis Tsipras bestellt Offizier zum Verteidigungsminister
Im Namensstreit mit Mazedonien ist der griechische Verteidigungsminister zurückgetreten. Sein Nachfolger wird ein bisheriger Offizier.
Das Wichtigste in Kürze
- Tsipras ernennt Evangelos Apostolakis zum neuen Verteidigungsminister Griechenlands.
- Die Entscheidung zeige, dass die Griechen auf nationaler Ebene vereint sind.
Nach dem Rücktritt des Verteidigungsministers Panos Kammenos hat der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras heute Montag den bisherige Generalstabschef Evangelos Apostolakis zum neuen Verteidigungsminister ernannt.
Der Entschluss für den Admiral sei eine klare Nachricht nach innen und aussen, sagte Tsipras bei einem Treffen mit dem designierten Minister in seinem Amtssitz. «Die Entscheidung zeigt, dass die Griechen ungeachtet möglicher innerer Meinungsverschiedenheiten auf nationaler Ebene vereint sind, was unsere Souveränität angeht.»
Namensstreit mit Mazedonien
Apostolakis sagte, er werde seine Pflicht unabhängig von politischen Parteien erfüllen. Kammenos war am Sonntag wegen des Namensstreits zwischen Griechenland und Mazedonien zurückgetreten.
Tsipras hatte mit dem Nachbarland ausgehandelt, dass es sich künftig «Nord-Mazedonien» nennt. Das mazedonische Parlament hatte dem zugestimmt, nun muss noch das griechische Parlament zustimmen. Kammenos und viele andere konservative und nationalistische Griechen sind dagegen, weil eine nordgriechische Provinz ebenfalls Mazedonien heisst und sie Gebietsansprüche des Nachbarlandes befürchten.
Nach dem Rücktritt von Kammenos und seiner Partei der Unabhängigen Griechen fehlen Tsipras sechs Abgeordnete zur Mehrheit im Parlament mit 300 Abgeordneten. Er hat deshalb die Vertrauensfrage gestellt, über die am Mittwochabend abgestimmt werden soll.