Amsterdamer Museum eröffnet mit grosser Kandinsky-Schau

Keystone-SDA
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Niederlande,

Das Amsterdamer Kunstmuseum H'ART präsentiert eine umfangreiche Kandinsky-Ausstellung zur Feier seiner Wiedereröffnung.

Kandinsky-Gemälde
Das Gemälde «Das bunte Leben» (1907) von Wassily Kandinsky hängt als Leihgabe der Bayerischen Landesbank im Lenbachhaus. (Archivbild) - sda

Mehr als 60 Werke des berühmten Malers und Pioniers der abstrakten Kunst, Wassily Kandinsky (1866–1944), sind ab Dienstag zu sehen. Es ist zugleich der Start einer engen internationalen Zusammenarbeit mit dem Pariser Museum Centre Pompidou, wie die Direktorin von H'ART, Annabelle Birnie, am Montag sagte. Die gezeigten Kunstwerke stammen aus dem Pariser Museum, das eine der grössten Kandinsky-Sammlungen besitzt.

Die Ausstellung folgt der Lebensgeschichte des Malers von seinen frühen figurativen Werken, den impressionistischen bis zu den abstrakten Gemälden mit geometrischen Formen. «Kandinskys Lebensgeschichte ist auch die Geschichte der abstrakten Kunst», sagte Kuratorin Birgit Boelens. Krisen, Kriege, Revolution und persönliche Schicksalsschläge beeinflussten Kandinsky. «Seine Geschichte spiegelt sich im Reichtum und der Diversität seiner Kunst

Kunst trifft auf Biografie

Kandinsky wuchs auf im russischen Zarenreich, verliess seine Heimat nach einer kurzen Karriere als Jurist 1896, um in Deutschland Künstler zu werden. Nach langen Reisen liess er sich in München nieder. Er wurde Deutscher und gehörte zu den Mitgründern der Gruppe «Der blaue Reiter». Kandinsky war auch Dozent am Bauhaus in Weimar und Dessau. Schliesslich floh er vor den Nationalsozialisten nach Paris. Dort starb er 1944 als französischer Staatsbürger.

Zentral in der Ausstellung stehen abstrakte Spitzenwerke wie «Mit dem schwarzen Bogen» (1912), «Im Grau» (1919) oder «Auf Weiss» 1923. Ausserdem wurde der «Salon» mit vier Meter hohen Wandmalereien im Amsterdamer Museum aufgebaut. Besucher können nun selbst ein Kunstwerk betreten. Das Original, das Kandinsky mit seinen Bauhaus-Studenten 1922 geschaffen hatte, gibt es nicht mehr. Doch das Werk war 1977 für die Eröffnung des Centre Pompidou rekonstruiert worden.

Neues Kapitel für H'ART

König Willem-Alexander wird die Ausstellung und damit auch das Museum am Dienstag eröffnen. Das Amsterdamer Museum Hermitage hatte 2022 nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine mit seinem Muttermuseum Eremitage in Sankt Petersburg gebrochen und den Namen in H'ART geändert. Nun wird es eng mit dem Centre Pompidou, dem British Museum in London und dem Smithsonian American Art Museum in Washington D.C. zusammenarbeiten.

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