Carlos Tavares: Stellantis-Chef tritt überraschend zurück

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Niederlande,

Der Vorstandsvorsitzende des Autokonzerns Stellantis, Carlos Tavares, ist am 1. Dezember mit zurückgetreten. Nun wird über mögliche Gründe spekuliert.

Carlos Tavares
Carlos Tavares hinterlesst ein gemischtes Erbe: zum einen hat er Stellantis zum Weltkonzern gebracht, gleichzeitig sehr viele Narben hinterlassen. - keystone

Der Rücktritt von Carlos Tavares kam für viele überraschend. Der Verwaltungsrat von Stellantis akzeptierte sein Rücktrittsgesuch am Sonntagabend.

Genaue Gründe wurden zunächst nicht genannt. «Capital.de» berichtet, dass Tavares' Vertrag eigentlich erst 2026 auslaufen sollte.

Suche nach Nachfolger

Sein frühzeitiger Abgang wirft Fragen auf. Der Mutterkonzern von 14 Marken, darunter Opel und Peugeot, sucht nun einen Nachfolger.

Laut «Manager Magazin» soll es «Meinungsverschiedenheiten» zwischen Carlos Tavares und dem Verwaltungsrat gegeben haben. Verwaltungsratsmitglied Henri de Castries bestätigte dies, ohne Details zu nennen.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Stellantis kämpft derzeit mit wirtschaftlichen Problemen. «Tagesschau» meldet, dass die Erträge und Umsätze des Konzerns zuletzt rückläufig waren.

Dies zwang Stellantis zur Senkung seiner Gewinnprognose. Besonders der US-Markt bereitet Sorgen.

Absatz in Nordamerika schwach

In Nordamerika macht der Autobauer normalerweise den Grossteil seines Gewinns. Aktuell stehen jedoch zu viele unverkaufte Autos bei den Händlern.

Tavares hatte dem Konzern ein striktes Sparprogramm verordnet. Laut «Manager Magazin» sollte dies die Rendite auf zweistellige Prozentsätze heben.

Erfreut nach Carlos Tavares' Rücktritt

In den letzten Monaten sank der Gewinn jedoch deutlich. Gewerkschaftsvertreter zeigten sich erfreut über Carlos Tavares' Rücktritt.

Shawn Fain, Vorsitzender der US-Autogewerkschaft UAW, bezeichnete es als «grossen Schritt in die richtige Richtung».

Carlos Tavares
Zuletzt fürchteten viele Mitarbeiter von Stellantis um ihre Jobs. - keystone

«Manager Magazin» schreibt von Fain: Das Unternehmen wäre schlecht geführt und die Belegschaft schlecht behandelt.

Tavares stehe für schmerzhafte Entlassungen

Er kritisiert Tavares für «schmerzhafte Entlassungen und überteuerte Autos». Auch in Europa gibt es kritische Stimmen.

Die französische Gewerkschaft CGT erklärt, kein Beschäftigter werde Tavares nachtrauern. Er habe «Arbeitsplätze massakriert und tausende Familien zerstört».

Suche nach einem Nachfolger

Stellantis muss nun schnell einen neuen Chef finden. «Tagesschau» berichtet, dass die Suche im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein soll.

Bis dahin wird ein Führungskomitee unter Verwaltungsratschef John Elkann gebildet. Der neue Chef steht vor grossen Herausforderungen.

Glaubst du, Stellantis schafft die Herausforderung, weiter am Markt zu bleiben?

Er muss nicht nur die wirtschaftliche Situation verbessern, sondern auch das Vertrauen der Mitarbeiter und Gewerkschaften zurückgewinnen. Tavares hinterlässt ein gemischtes Erbe.

Er formte Stellantis zu einem Weltkonzern, sah sich aber zuletzt scharfer Kritik ausgesetzt. Die Zukunft wird zeigen, welchen Kurs sein Nachfolger einschlagen wird.

Kommentare

User #772 (nicht angemeldet)

Die nächste Firma, das vom hohen Ross runterpurzelt.

User #1464 (nicht angemeldet)

Keine Träne wert

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