In nur sieben Tagen wurden auf den Azoren knapp 13'000 Erdstösse erfasst. Die Angst vor einem Vulkanausbruch steigt.
Strasse
Eine Strasse. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Azoren kam es in den letzten Tagen zu knapp 13'000 Erdstössen.
  • Das seien doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr.
  • Die Schwarmbeben könnten ein Hinweis auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch sein.
Ad

Auf der zu Portugal gehörenden Azoren-Insel São Jorge wächst nach Tausenden von kleineren Erdbeben in den vergangenen Tagen die Sorge vor einem Vulkanausbruch. In nur sieben Tagen seien knapp 13'000 Erdstösse erfasst worden, teilte das seismisch- vulkanische Überwachungszentrum der Azoren (Civisa) am Samstag mit.

Das seien doppelt so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. Nennenswerte Schäden verursachten die Erdstösse bisher zwar nicht. Diese Schwarmbeben können aber ein Hinweis auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch sein. Wegen dieser starken seismischen Aktivität hoben die Behörden den Vulkanalarm auf die zweithöchste Stufe 4 an.

Präsident Marcelo Rebelo de Sousa wolle am Sonntag São Jorge besuchen, «um ein deutliches Zeichen der Verbundenheit und Solidarität zu setzen», erklärte am Samstag Regionalpräsident José Manuel Bolieiro.

Lage wird aufmerksam verfolgt

Das Staatsoberhaupt sagte in Lissabon, er verfolge aufmerksam die Lage. Rebelo betonte aber auch, nach Experten- Einschätzung gebe es derzeit «keinen Grund zur Beunruhigung».

Mehrere Experten erklärten, man habe noch zu wenige Informationen, um einigermassen konkrete Aussagen machen zu können. Der Geologe Ricardo Ramalho sagte zum Beispiel der Zeitung «Público», ein grösserer Vulkanausbruch wie etwa jener auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma, der im vorigen Jahr zwischen dem 19. September und dem 13. Dezember anhielt, sei zwar nicht auszuschliessen.

«Aber viele dieser seismischen Krisen führen glücklicherweise nicht zu Vulkanausbrüchen.» Trotz aller Beruhigungsversuche verliessen in den vergangenen Tagen nach Behördenangaben insgesamt etwa 1250 der knapp 8400 Einwohner São Jorges die Insel, die rund 1500 Kilometer westlich vom portugiesischen Festland liegt.

Das Auswärtige Amt in Berlin gab eine Warnung heraus: «Aufgrund der seit dem 19. März 2022 auftretenden aussergewöhnlich grossen Anzahl seismischer Aktivitäten auf São Jorge (Azoren) raten die Behörden der Azoren derzeit vorsorglich von nicht notwendigen Reisen nach São Jorge ab.» São Jorge wird allerdings von relativ wenigen Touristen besucht.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RicardoMarceloAngstVulkanausbruchErdbeben