Anschläge in Brüssel: Geschworene beraten über Strafen für Schuldige
Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel haben sich die Geschworenen und das Gericht zu Beratungen über die Strafen für die Terroristen zurückgezogen.
Die Vorsitzende des Geschworenengerichts in der Hauptstadt habe die Debatte über das Strafmass abgeschlossen, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Montag. Die zwölf Geschworenen, die Vorsitzende und ihre beiden beisitzenden Richter beginnen damit ihre Beratungen.
Die Angeklagten wurden vom Geschworenengericht bereits schuldig gesprochen. Die Beratungen finden an einem geheimen Ort statt und sollen mehrere Tage dauern. Im Anschluss soll das Strafmass öffentlich verkündet werden.
Durch die Terroranschläge am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer U-Bahn-Station am 22. März 2016 kamen 35 Menschen ums Leben, 340 wurden verletzt.
Schon Ende Juli waren sechs von zehn Angeklagten wegen terroristischen Mordes verurteilt worden. Zwei Angeklagte wurden für die Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung verurteilt, zwei angeklagte Brüder wurden freigesprochen.
Anders als bei der Entscheidung über Schuld und Unschuld im Juli entscheiden nun nicht die Geschworenen alleine, sondern entscheiden gemeinsam mit dem Gericht. Eine Berufung ist Angaben eines Gerichtssprechers zufolge nicht möglich.